Der kommerzielle Aspekt für die erhofften Fundstücke lag bei unserer Reise gänzlich im Hintergrund. Unsere Reiseziele waren auch vergleichsweise bescheiden, aber dafür für uns besonders wichtig: Imilac = das ganze Streufeld von NO bis SW in voller Länge, der Monturaqui-Einschlagkrater = suhuhuper (!), ein weiteres kleines, lokal begrenztes Suchgebiet (nicht so super) und das Vaca Muerta von W nach O in voller Länge. Ein Suchen in unberührtem Terrain, wie schon zu Genüge in anderen Wüstengebieten von uns erfolgreich durchgeführt, war zugunsten von längeren Aufenthalten in den Imilac und Vaca Muerta Streufeldern nicht geplant. Davor, dazwischen und danach einige Tage Akklimatisierung, Relaxen am Pazifik und touristisches Sight-Seeing = Altherrenprogramm. In Summe sind wir mit unserer Planung und dem Reiseablauf sehr zufrieden gewesen und den Erfolg unserer Tour wollen wir auch nicht über die Quantität der mehrheitlich kleinen aber vielen Fundstücke verstanden wissen, sondern über die Umsetzung des geplanten Vorhabens und die endlosen Eindrücke und Freude und das Erstaunen, welche uns die tagelange Abarbeitung der für uns wichtigen Streufelder gebracht hatten. Unser Wunsch diese Streufelder zu bereisen, ist schon viele Jahre vorhanden gewesen, habe doch zumindest ich (Allende) seit rund 30 Jahren recht grosse Fundstücke aus beiden Streufeldern in meinen Sammlungsbeständen. Wir wollten einfach mal schauen, wo genau die Stücke damals aufgesammelt wurden und hofften natürlich auch ein wenig auf Fundglück für tolle neue Stücke.
Imilac:
Die grosse Mehrheit der heute noch auffindbaren Imilac Stücke sind die typischen kleinen Metal Skeletons. Die Zeit der grossartigen Oberflächenfunde in guter Qualität, ist vorbei. Und alles noch Verbliebene muss man mit dem Metallsuchgerät sondieren und sich durch Nachgraben hart erarbeiten. Wir waren aber fleissig und hatten tagelang in verschiedenen Gebieten des langgezogenen Streufeldes mit viel Einsatz und mit grosser Freude gearbeitet. Es ist schon ein spezielles Feeling, in dünner Luft in 3000 bis 3300 m über Meereshöhe teils in Schräghanglage nach Meteoritenproben zu suchen. Eine völlig neue Erfahrung für uns beide. Dazu lag die nächtliche Temperatur zum Jahreswechsel bei nur knapp über 0°C und tagsüber die hochintensive Sonnenstrahlung bei Temperaturen um die 30°C.