Also bitte Kinder,
nicht versteigen. Das sind eindeutige Regmaglypten par excellence!
Das sich Sand, Säure und Wind die Mühe machen sollten, täuschend echt bis ins kleinste Detail Regmaglypten rauszufressen und nachzuschnitzen ist doch Unsinn.
Wind, Säuren, Oxidation sind der große Gleichmacher. Die machen alles flach. Darum haben ja die ganzen Moraskos, Campos und so weiter nur noch die ganz großen und groben Gruben und Dellen übrig,
und wenn man sich so einen uralten Muonionalusta anschaut, da ist überhaupt nix übrig mehr.
Das sind doch keine Moldavite.
Bittschön, jetzt nehmen wir das Neue Eisen her:
http://www.polandmet.com/gfx_ziz/ziz_1043e.jpgSo und das halten wir gegen einen Sikhote-Alin von den allerersten Funden.
http://spacerocksinc.com/Dec1.htmlSo und guckt doch die Koralle an:
http://www.chladnis-heirs.com/vip/1678g-1.jpgund hier.
http://www.chladnis-heirs.com/vip/1678g-3.jpgSeht ihr das? Da ist der verwitterte Teil messerscharf, teilweise gar durch eine Kante, abgesetzt
und v.a. DÜNNER. Da sieht man, da fehlt bis zu einem cm Material rundrum gegenüber dem Rest,
weil es weggewittert ist mit samt den feinen Regmaglypten.
Ja meint ihr denn, die Eisen würden im Boden wachsen und größer werden, als eiserner Stalagmiten und dann die regmaglyptenartigen Strukturen aus Nickeleisen ausbilden?
Grad das Bsp ist doch sehr prägnant,
weil die Form ausschließt, daß die platten und flachen Stellen durch einen späteren Abbruch beim Atmosphärenflug entstanden sind.
Sowas hat man schon auch mit dem Zwieregmaglyptischen - der im Übrigen sauber ist, ohne Oxidationsschlonz.
Der ist genauso ungereinigt wie die Koralle.
Guckt:
Hier der fürs neue Eisen gewohnte Anblick:
http://www.chladnis-heirs.com/vip/1494g-2.jpgund dreht man ihn um:
http://www.chladnis-heirs.com/vip/1494g-3.jpgweiß man, warum die Regmaglypte Thumb-Prints heißen...
Das neue Eisen ist der Knaller, WEIL es solche guterhaltene Regmaglypten hat.
Und nun fangt ihr an, zu Spekulieren, ob die Dinger in einen Säuresee bei Bitterfeld gefallen seien
oder ob der Wind und der Sand sich befleißigt hat, als Herrgottsschnitzer tätig zu werden.
Seht ihr denn nicht, wie teilweis relativ scharfkantige Ränder an den Regaglypten noch da sind?
Wenn ich etwas sandstrahle, dann wird es glatt, flach, eingeebnet.
Stabile Mikroturbulenzen, die auf Jahrhunderte cm genau kleinstteilig das Eisen abtragen wie mit der Präparationsdüse..?
So, wie kriegt man durch Verwitterung Löcher in die Eisen?
Vermöge, mit Calgon wäre das nicht passiert: Lochfraß
Bestes Bsp. hier:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/55/Willamette_Meteorite,_AMNH,_New_York_Times,_1911.JPGAber das resultiert nicht in mm-genauer Arbeit, sondern die Löcher sind großräumiger, was nicht angefressen ist drumrum bleibt platt.
Und tolle Löcher kriegt man, wenn vorher was weicheres als das Eisen drin war, was rauswittert.
Schautma, sooo schaut Mundrabilla von innen aus:
http://www.meteorite-times.com/Back_Links/2003/August/ad09mundrabilla.jpgUnd wenn man das in die Wüste legt und genügend Zeit mitbringt,
dann sieht das einmal so aus:
http://www.meteorites.com.au/images/mundrabilla.jpgDa ist dann Graphit und Troilit rausgewittert und wo es dereinst saß, klaffen große Löcher.
Die man auch nicht mit Regmaglypten verwechsen kann.
Siehe auch das beigefügte Maßstabskaninchen.
Habt ihr ja auch hier und da v.a. bei den ollen IAB/IIICDlern, daß da ein tiefes kreisrundes Loch oder Grübchen klafft, wo ein Troilittropfen, derer sie ja viele haben, herausgefallen ist.
Mist, jetzt scheinen alle ihre Uruacus schon kleingehauen zu haben - da hats man besonders gut gesehen,
aussen platt alles verwittert, mit Oxidschlonz, aber hie und da noch ein kugelrundes Loch,
womit man sie gut von Campo hat unterscheiden können.
Hat wer nochn Bild da?
Hier übrigens die Hauptmasse, wie sie ausgegraben wurd, auch eine Verwitterungsform....
http://www.encyclopedia-of-meteorites.com/test/uruacu_mainmass_svend_buhl2.jpgSuch ich halt gschwind nen Campo... da:
http://www.unitednuclear.com/met601large.jpgIn dem fetten Loch in der Mitte, da saß mal ein Troilit.
Nun und der Vollständigkeit halber.
Wenn Säuren im Boden fressen, dann wirds platt, dann gibt es keine ehernen Moldavite,
aber manchmal eine natürliche Ätzung.
Hier beim uuuuuralten Muonionalusta in kleinem Maßstab
http://www.muonionalustameteorites.com/1kg_1w.jpgoder ganz toll im Größern:
http://www.muonionalustameteorites.com/rostis_1_800.gifIst natürlich auch besonders effektvoll, weil ein Sehr feiner Oktaedrit ist.
Bitte nicht verwechseln mit den gescatterten Nantans und Campos, wo ab und zu Ebayklopper schreiben, die seien durch Bodensäuren so entstanden.
Und die allgemein häufigste Verwitterungsform bei Eisen ist der Verwitterungsschlonz.
Dicke Schichten, aus verschiedenen Oxiden, der Mineralog tät sagen, Limonit, Magnetit, Wuestit usw.
Blätterig, bröselig, greislig - da der Meteorit eben vor sich hinrostet.
Campo, Morasko, besonders Odessa - da muß man den Schlamassel regelrecht abhämmern, bis man ans Eisen kommt.
Bei Odessa ists gar bis zu mehreren Zentimetern dick. Oder nehmt den Hoba her.
Ist ein Eisen besonders selten und teuer, dann schmeißt man den Schlonz nicht weg, sondern verkauft ihn als?
Als "Shale".
Aber Regmaglypten kann die Verwitterung nicht bauen.
Diese neuen Eisen, die rangieren in einer Königsklasse mit Taza und Ziz.
Farmer schumpfte gerade aus Denver, daß man ihm eins der neuen Eisen als orientiert andrehen wollte, bloß weils Flow-Lines hatte.
Die Frage, wie alt es ist, ist rel. müßig. Wichtiger als das absolute Alter ist doch, wie gut die Dinger erhalten sind!
In der Wüste gehts halt viel langsamer zu.
Wenn man den Neuschwanstein in die Sahara legt, dann schaut der noch nach 1000 Jahren höchst passabel aus.
Läßt man ihn im Gebirg, dann ist der nach ein paar Wintern übel verrostert und nach 1000 Jahren nimmer viel übrig.
Fällt ein Eisen ins Watt, macht das Salz es platt - und dann hast komplett durchoxidiertes Eisen wie Santa Katarina.
Fällts in den Schlamm, kanns bei günstigen Bedingungen wie ein Fossil mit Stein drumrum hunderte Mio Jahre bestehen, diehe Murray, siehe die Chondrite aus Brunflo.
Deswegen müßt man die Altersfrage in Relation zu anderen Wüsteneisen stellen
und dann wird die Antwort höchstwahrscheinlich heißen:
Im Vgl zu denen ist das neue Eisen blutjung.

Mettmann, der jetzt keine der neuen Eisen mehr übrig hat...