Ja Martin, deine Argumente sind alle nachvollziehbar und ich sehe das recht ähnlich.

Nun, was das Recherchieren an geht da bin ich nun schon ein Weilchen dabei, um dieses Thema in den Griff zu bekommen. Nicht um sonst habe ich eine neue Terminologie entwickeln müssen, um eben alle physikalischen Möglichkeiten und die morphologischen IST-Werten unter einen Hut zu bekommen. Mag sein, das es zur Zeit so aussieht, als wenn das meine private Taxonomie für OriMets ist ... als einer von "Chladnis-heirs" ist Dir ja auch bewußt, daß irgendeiner mit einer Sache mal anfangen muß ... aber mal sehen, wohin es damit geht, noch ist diese Einteilung jedenfalls im Fluß und ich bin für jeden Hinweis dankbar, solange ich den nachvollziehen kann!!!
Zur Zeit gehe ich davon aus, daß es in erster Annäherung an die Wirklichkeit etwa 1000
KLEINE OriMets gibt, die mehr oder minder geprägt wurden. Hier habe ich bescheidene 182 dokumentiert und langsam habe ich keinen Bock mehr alle aufzulisten und muß zugeben, das ich mir zur Zeit um diese Klasse sehr wenig kümmere. Jene sollte etwa 1% bis 2% aller Meteorite ausmachen. Untergruppen sind die
„Knopfartigen“ OriMets dann
Orientierte Eisenfragmente auch
Orientierte Steinfragmente und die
schwach geprägten „Kleinen Meteorite“ ...
Bis her habe ich gerade mal 28
GEPRÄGTE OriMets gelistet, welche ein höheres Level von Orientiertheit zeigen. Das hat auch damit was zu tun, wie schnell eine solche Masse in eine flugorientierte Phase kommt und was dann mit ihr noch geschehen kann. So befinden sich in dieser Gruppe die formschönen
OriMets mit starken Fließstrukturen und
OriMets mit gerundeter Brustseite aber auch die eher unauffälligen
Schwach geprägte „Große OriMets“. Der Lafayette Met gehört trotz nur ca. 800g zu den OriMets mit starken Fließstrukturen. In dieser Untergruppe sind außer zwei Murchison Stücke (CM2) nur Achondrite zu finden! Ich muß allerdings auch erwähnen, das hier bestimmt noch einige weitere Meteorite für mich unentdeckt geblieben sind, da sie eben nicht immer publiziert wurden und ich unbedingt zum Erkennen wenigstens Abbildungen brauche.
So, die spektakulärsten Meteorite sind auf jeden Fall die
AUSGEPRÄGTEN OriMets , von denen ich gerade mal 26 gefunden habe. Ich gehe davon aus, das weltweit keine 50 Meteorite dieser Klasse vorhanden sind, da jene außergewöhnlichen Himmelssteine gern publiziert und abgebildet werden. Diese extrem seltene Klasse unterteile ich in fünf Untergruppen
Die Kegelförmigen -> Rückseite (1)flach oder (2)fragmentiert dann
Die Schildartigen -> (1)Eisenmassen bzw. (2)Steine und
Die stark geprägten Fragmente. Jene Meteorite müssen zwingend auch schon orientiert als Einzelmeteorit in der Feuerkugelphase geflogen sein! Dies ist für schwere kompakte Massen ein großes Problem und bedeutet sehr viele günstige bzw. einschränkende Voraussetzungen von Beginn an, was halt sehr unwahrscheinlich ist ...
Dann gibt es noch
mehrfach geprägte Meteorite, wobei die Eisenmeteorite eine größere Untergruppe bilden. Sehr interessant aber auch furchtbar selten, sind die OriMets, die zum Schluß hin nochmals fragmentiert sind und wieder orientiert flogen. Ich kenne drei Meteorite dieser Prägungsart. Oft werden auch orientierte Meteorite dargestellt, die entweder stark verwittert sind oder die nur ein Fragment eines tollen OriMets darstellen oder eben beide Bewertungen in Kombination zeigen. Diese Stücke sind nicht informativ und uninteressant ...
So, noch Fragen?!

Ach ja, ob ich die Anzahl der Orientierten Knöpfe überschätze?! Nun, diese kleinen Meteoroidensplitter haben es jedenfalls physikalisch gesehen am leichtesten zum OriMet zu werden, folglich sollte ihre Gruppe sehr groß sein. Ob man sie dann allerdings auch immer findet, ist schon wieder eine andere Frage ...
Doch diese Frage stellt sich auch bei den kleinen Meteoriten im Allgemeinen. Wer sammelt die noch alle auf und kontrolliert diese auf Orientiertheit? Wie lange werde diese Kleinen aber auch die Großen schwachen OriMets so unverwittert bleiben, das man sie noch klassifizieren kann? Es gibt viel Möglichkeiten das eine gewisse Unschärfe zustande kommt. Aber ich kenne keine Studie, die sich jener Fragen, wie ich sie stelle, je angenommen hätte.
Schon die Frage nach der Anzahl der gefallenen Meteorite ist natürlich unklar. Bei Pultusk sollen angeblich 100.000 Mets gefallen sein. Wieviele hat man nun gefunden und wieviele gelistet ... ? Wieviele Wüstenfunde sind solche, wo es eigentlich mehrere Meteoriote gibt, die aber nur Fragmente eines einzigen heruntergekommenen Meteoritenstücks darstellen, das verwittert und zerfallen ist?
Euer Flugbegleiter