Also so ganz kann ich das Gemäkel an der Schau auch nicht nachvollziehen.
Ich mein, wenn man unter 1250 Austellern (plus Untermietern) angeblich nicht in der Lage sein sollte, Mineralien zu finden oder das gesamte Angebot schlechter sei, als auf einer Tauschbörse mit zehn oder zwanzig Hanseln... das ist doch großer Humbug.
Was will man denn mehr, eine einzige größere Messe gibts auf der Welt, Tucson, wo die ganze Kleinstadt eine Börse ist und es mehrere Wochen lang geht,
nur da schauts mal bitte, was ihr da allein hinlegen müßt, für Eure Unterkunft, woste im Umkreis von 100 Meilen für jedes noch so runtergekommene Loch Minimum 200$ die Nacht hinblättern derfst.
Und die Eintrittspreise, also wirklich, für das wasde geboten kriegst, 12Euro am Tag oder 9Euro wennst Doppelkarte nimmst, ich weiß ja ned, wo ihr sonst so hingeht, aber das ist nun wirklich nicht weit entfernt, von den staatl. subventionierten Ticketpreisen ganz normaler größerer Museen.
Und das holt man eh lokker wieder raus, durch die günstigeren Preise bei Käufen, derer man nicht entkommt, kaufen doch die ganzen Händler ihre Sachen auf solchen Messen doch ganz genauso ein.
Dann habts jedes Jahr noch die Sonderschauen dort, wo wirkliche stets das Beste und Spektakulärste rangekarrt wird, was es nun mal gibt auf der Welt, in der Regel in Kombinationen von Stücken, wie sie nie zusammen gesehen worden sind und nie mehr zusammen zu sehen sein werden.
Daß es anders zugehen muß, als am Sonntagnachmittag auffem mineralischen Trödeltreff im Pfarrsaal von Großschimmelhartpennig ist doch ganz natürlich.
Auf einer Messe, die die größte in Europa ist, kann halt nun mal kein Aussteller auf Flohmarktlevel anbieten oder sich nur auf ein, zwei kleine äußerst regionale Fundstellen spezialisiert sein, weil er eben mir 3 oder 5 Euro-Stufen seine Standkosten und Spesen von mehreren Tausend Euro nicht erwirtschaften kann.
(Und selbst solche Preisklasse findst da überall, z.B. an den Systematikständen).
Also irgendwie stimmt das doch alles nicht, zu behaupten, ja bei so einer riesigen Messe gäbe es überhaupt keine Mineralien,
und im nexxten Atemzug sich zu beklagen, daß es nur Luxusstufen gäbe.
Naja. Und daß es dies Jahr so wenige Meteorite gibt und es so teuer geworden ist, das ist nicht die Schuld der Messeorganisation oder der Händler, sondern das liegt zum einem an dem, was man Euch immer gepredigt hat, daß durch diesen Gesetzesschwachsinn halt der Hahn zugedreht wird und es deswegen immer weniger Auswahl gibt und es dadurch immer teurer wird. Da müßts Euch nicht bei der Münchner Messe oder den Händlern beschweren, sondern bei den Meteoritlern und Kuratoren, die das politisch vorantreiben.
Die andere Sache ist, daß das Angebot dies Jahr kleiner ist, weil viele Mettanbieter wegbleiben. Meteorite sind eben ein hochspezialisiertes Gebiet mit einem recht überschaubaren Interessentenkreis, die Preise der letzten Jahre waren im Keller, und es wurde halt in München die letzten Jahre wohl einfach zuwenig gekauft, sodaß es sich für die spezialisierten Mettfachhändler dort halt einfach sich nimmer ausgeht.
Trotzdem kriegt man selbst in diesem Jahr natürlich weit mehr an Meteoriten zu sehen und in die Hand dort auf der Messe als irgendwo sonst. Will sagen, wo hat man denn schon soviele Mets auf einem Haufen - und es ist eben keine Massenware - als in München, Ensisheim, Tucson? Auf den Regional- und Provinzbörsen hat man nur vereinzelte Mettanbieter, fast alle Museen, die über umfangreiche Mettsammlungen verfügen, haben jämmerlichste Meteoritenausstellungen unds meiste im Depot - Unisammlungen kann man bestenfalls einmal im Jahr am Tag der offenen Tür zu Gesicht bekommen.
Eintritt zahlt man da genauso, man sieht viel weniger Stücke, kannse nicht in die Hand nehmen und kannse nicht mitnachhause tragen.
Also ich finds schon ein bisserl komisch, selbst dieses magere Jahr, da hast auf der Messe trotzdem ein paar der ganz wenigen neuen Planetaren Nummern als ganzes da liegen, Zeug, was man vor zehn Jahren weite Reisen zu den einzigen ein, zwei Sammlungen der Welt hätte unternehmen müssen, die sowas überhaupt haben, man hat die Novitäten dort, kannse begrabbeln, das Zeug, wo dann später, wenns im Bulletin und im Ebay steht, das große Ah und Oh in den Foren und auf den Listen ausbricht oder man kann grad heut auf einem würdigen 630kg-Muonionalusta frisch aussem Feld reiten und dabei sich von den Findern und Ausgräbern persönlich, die Entdeckung schildern lassen...
....was für ein Unsinn und was für eine Anspruchshaltung, das alles ignorieren zu wollen, weil der Eintrittspreis ein paar einzelne Euro höher ist, als ne Kinokarte oder weil man den U-Bahnplan nicht lesen kann.
Eine Zeitmaschin muß her. Wenn Ihr wüßts, was die Mettsammler vor nur zehn oder zwanzig Jahren, die ja ach so gut gewesen sein soll, ohne Esoterik und Wellness und Schmuckkrempel auf den Messen, auf sich genommen haben, um überhaupt einmal ein, zwei Scheiblein rarerer Klassen, wiest se heut in Munich bei jedem zwoten Metthändler zu Dutzenden auf dem Tisch hast,
überhaupt einmal ansehen zu können/dürfen....
Neee, dytt is nich mehr normal...
Mettmann