In einem sehr interessanten französischsprachigen Vortrag von Ludovic Ferrière, dem Co-Kurator der Meteoritensammlung in Wien, in Ensisheim wurde, gewissermaßen als Weltpremiere, zum ersten Mal anhand von Planungsskizzen, offengelegt, wie genau
die Umgestaltung des Meteoritensaals sich gestaltet und was wir erwarten können.
Innerhalb dieses Vortrags wurde auch von einer Vitrine in einer Raumecke, nahe der Marsvitrine, berichtet, in der etwas Besonderes zur Wiedereröffnung ausgestellt werden soll. Es wurde allerdings nicht gesagt, um was es sich hierbei handelt. Spontan kam mir während des Vortrags in den Sinn, dass es eigentlich nur Tissint sein könne.
Es freut mich sehr, dass sich diese Vermutung bewahrheitet hat, denn ein Tissint gehört einfach in diese herausragende Meteoritensammlung.
Insgesamt lässt sich wohl sagen, dass sich so manche Angst bezüglich der Umgestaltung des Meteoritensaals als unbegründet herausgestellt hat.
Zu erwarten ist ungefähr dieses:
Die langen Vitrinen im Zentrum des Saals werden erhalten bleiben, wobei auch die Anordnung der Meteorite auf einem neuen roten Grund im Wesentlichen erhalten bleiben wird.
Einzelne schöne Stücke werden aber auch auf einem sich langsam drehenden Drehteller zu sehen sein. Die Form der Vitrinenabdeckungen aus Glas wird erhalten bleiben, allerdings wird es wohl Abdeckungen aus Metall geben.
Die Vitrinen an den Saalwänden wurden abgebaut, blieben aber erhalten. Insgesamt soll zukünftig entlang der Raumwände mehr Raum für interaktive Informationsstationen und Erläuterungen zur Verfügung stehen. An den Kopfenden der großen, langen Vitrinen im Zentrum des Saals sollen kleine Bildschirme angebracht werden, die den nicht bereits 'meteoritisch vorgebildeten' Museumsbesuchern thematisch gebundene kleine AV-Präsentationen anbieten, um es ihnen zu erleichtern, die ausgestellten Exemplare in ihrer Bedeutung besser einschätzen zu können. Themen sind unter anderem: Herkunft der Meteorite, Meteoritentypen, wissenschaftliche Bedeutung etc.
Vermieden werden sollte aber auch, dass plötzlich überall Bildschirme herumflackern und so dem 'historischen Ambiente' dieses einzigartigen Meteoritensaals den besonderen Reiz nehmen. Insgesamt wird zukünftig vermieden mehrere Exemplare eines Meteoriten zu präsentieren. Dafür können zukünftig auch Exemplare gezeigt werden, die in der Vergangenheit im Depot schlummerten.
Insgesamt wird das plausible Ziel verfolgt, die Museumsbesucher zu motivieren sich länger in dem Meteoritensaal aufzuhalten, um die wahre Bedeutung der Meteorite besser verstehen zu können. Es sind eben nicht nur einfach 'Steine am Wegesrand' und diese Tatsache muss der Allgemeinheit besser vermittelt werden.

Martin