Plagioklas hat mit folgendem Statement natürlich völlig recht, ohne Wenn und Aber:
"Würde man einen Met aus der ISS werfen, so würde er einfach auf ungefähr der Höhe der ISS um die Erde kreisen und nach einigen Jahrzehnten spätestens wieder unten sein. Es währe erheblich mehr Kraft nötig (egal, welche Wurfrichtung), um ihn die Erdumlaufbahn verlassen zu lassen.
Ja, verschärfend sogar: es wären noch nicht mal "Jahrzehnte", es wären aufgrund des restlichen air drags selbst in der typischen Höhe der ISS nur sehr wenige Jahre aus so einem Orbit heraus! PS: ich habe mehr als zwanzig Jahre lang mit drei COSPAR-Stationen tausende künstliche Satelliten optisch beobachtet in meinem Vorleben vor dem Meteoritenhobby und weiß deshalb, wovon ich rede.
Auch Suevit hat mit seinem Argument über Weltraummüll völlig Recht!
Ganz anders stellt es sich aus Sicht eines Künstlers dar! Der künstlerische Kosmos darf ja auch jederzeit die naturwissenschaftlichen Gesetzmässigkeiten überschreiten oder gar sprengen, als eine Art "Ideenkosmos" halt, mit allen verbundenen Freiheiten, auch wenn uns das in diesem Einzelfall jetzt als frevelhaft erscheinen mag. Ich bin irgendwann in der Vergangenheit auch konkret mal mit einem von mir wirklich sehr geschätzten Kunstschaffenden hier aus dem Forum ein klein bißchen aneinandergeraten, weil ich eine These vertrat, die er so nicht unterschreiben mochte, und wo mir dann sinngemäß geantwortet wurde: Kunst darf *ALLES*, außer Menschen oder Tiere zum Selbstzweck töten oder Menschen zielgerichtet in Abgründe zu führen. Das habe ich gut verstanden und so in Erinnerung. Deshalb mag man dieses Projekt der Künstlerin im Einzelfall sehen wie man will, und es auch finanziell rauf oder runter negativ beleuchten, es hat für die Künstlerin oder die Kunst selbst durchaus einen Stellenwert, wie auch Beuys´ oder anderer Künstler Eskapaden das hatten! Wie man das persönlich sieht, ist ein ganz anderer Stiefel - und ich habe natürlich persönlich auch eine ziemlich klare Haltung dazu. Aber man sollte auch die Freiheit der Kunst als solche gewahrt sehen, jenseits der Finanzen und anderer profaner Dinge. Um mich hier nicht mißzuverstehen: auch ich kann diesem Projekt der Künstlerin überhaupt nichts abgewinnen, das nur am Rande, und das ist noch milde formuliert, aber das ist auch nur meine persönliche Meinung dazu...
Alex