Autor Thema: Meteoritenfund in Hamburg  (Gelesen 66398 mal)

Offline bolidechaser

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #90 am: November 18, 2015, 11:07:25 Vormittag »
Zitat aus der Vortragsankündigung von gestern Abend:
"Marc Wiekhorst arbeitet für die Hamburger Sternwarte"

Wie mir von der Hamburger Sternwarte mitgeteilt wurde, ist Herr Wiekhorst
kein Mitarbeiter dieser Uni-Einrichtung. Er ist nur Mitglied im Förderverein der
Hamburger Sternwarte.

Dieter

Offline gsac

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #91 am: November 18, 2015, 23:59:29 Nachmittag »
Der Thread erstreckt(e) sich jetzt immerhin über sieben Seiten! Mühsam genug,
sich hindurchzuarbeiten. Nun aber: gibt es Neues, oder ist eigentlich "alles klar"?

Herr Wiekhorst, wie wollen Sie die losgetretene Lawine denn nun stoppen? Oder
bleibt es beim jetzigen Schweigezustand? OK - Urlaub! Aber es geht ja auch weiter
im Leben.. In Kürze ist die Hamburg-Börse, man wird dort sicher Fragen stellen, man
wird auch in der Sternwarte fragen stellen. Auf schlüssige Antworten bin sicher nicht
nur ich gespannt.

Eigentlich könnte man das ja abhaken, wenn es nicht diese Pressemitteilung gegeben
hätte. Weil es belanglos ist, ohne jeglichen nachhaltigen Wert! Aber eine "Beschädigung"
ist schon durchaus entstanden, aus was für Motiven heraus auch immer. Deshalb kann
man imho hier nun auch nicht einfach wieder zur Tagesordnung übergehen und so tun,
als sei rein gar nichts geschehen und alles sei wieder im Lot.



Offline bolidechaser

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #92 am: November 19, 2015, 07:49:48 Vormittag »
Moin zusammen,

in seinem SciLogs Blog "Himmelslichter" hat Jan Hattenbach die Fakten und Spekulationen um den
"Hamburger Meteoriten" schön zusammengestellt:

LINK

Dieter

Offline Murchison´s friend

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #93 am: November 19, 2015, 08:39:07 Vormittag »
Guten Morgen Herr Dieter H., guten Morgen Forumler,

super Bericht, danke !
Sollte der scheinbar sehr geltungssüchtige Mark W. wirklich sooo hochbegabt sein und noch ein klein wenig Rückgrat besitzen, dann soll er doch ganz einfach zugeben, dass er mit diesem Betrug alle für blöd erklären wollte und so nebenbei in die Geschichtsbücher eingehen wollte !
Aber schön langsam bezweifle ich, dass er so viel Anstand hat !

LG,
Michael
Murchison`s friend ist für alles Neue offen - besonders um Meteorite zu finden !

Offline Andreas Gren

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #94 am: November 19, 2015, 12:05:23 Nachmittag »
Damit dürfte wohl auch diese Ankündigung unter Hochstapelei und/oder Wunschdenken fallen:

Marc Wiekhorst ist Wissenschaftler und arbeitet ua mit der Europäische Weltraumorganisation (ESA)
zusammen.

http://www.sasel-haus.de/veranstaltungen.html   (22.3.2016)

Ja Karmaka, der Vortrag vorgestern hat stattgefunden, das kann ich aus erster Hand berichten. Die fachliche Qualität, insbesondere der Antworten auf Rückfragen der Hörerschaft, stehen in einer Linie mit der fachlichen Qualität des fingierten Meteoriten Falls .

Hier noch zwei I Tüpfelchen der ganzen unsäglichen Geschichte:

Warum war der Meteorit nach einem Jahr noch so frisch? dafür gibt es eine ganz einfache logische Erklärung:

"....Der hat wohl anfangs oben auf dem Balkon gelegen. Der Typ oben hat erst neulich alles mal gefegt und nach unten geschissen. Hatte er mir gebeichtet. Der Zustand ist auch gut für 1 Jahr nach dem Fall. Der Balkon ist oben auch geschützt vor Regen zum Glück."
Herr Wiekhorst via facebook messenger am 4.11.2015.

Abgesehen von der höchst spektakulären Flugbahn nach den Aufprall hat Herr M.Moehl dieser Aussage in seinem Telefonat explizit widersprochen.

Warum keine Klassifikation an der Hamburger Uni?

"Schlüter ist sauer. Er verlangt den Meteoriten für sein Museum. Hatte gesagt, dass ich den erst einmal nicht herausgeben möchte usw. Seit dem blockiert er und möchte nichts weiter machen dazu😕 Würde natürlich auch gerne mal wissen, was ist das jetzt für einer."
Herr Wiekhorst via facebook messenger am 4.11.2015.

Durch Ingo's Nachfragen bei Prof. Dr. Jochen Schlüter, ist bekannt , dass Herr Wiekhorst zu dem Zeitpunkt bereits über die Zweifel von Prof. Dr. Jochen Schlüter
informiert war und Dieser keines Falls Interesse an dem Stück für das Hamburger Mineralogische Museum hatte.

Leider wird es wohl keinen befriedigenden Abschluss durch ein Geständnis geben, da es psychologisch nicht selten ist, dass Verursacher beginnen Ihre eigene Geschichte zu glauben.

Gruß
Andi
"Without deviation from the norm, progress is not possible."
- Frank Zappa -

Offline DCOM

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #95 am: November 19, 2015, 15:27:28 Nachmittag »
Der Typ oben hat erst neulich alles mal gefegt und nach unten geschissen.

Das war jetzt aber ein Freudscher, oder?  :laughing:

Davon abgesehen denke ich, ist der Fall jetzt für die meisten klar.

Grüße, D.U.  :prostbier:

Offline Flaggaman

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #96 am: November 19, 2015, 17:13:54 Nachmittag »
Eine wirklich unsägliche Geschichte. Man kann nur hoffen, dass der Verursacher den Mut hat, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Wie kann man nur wegen der vielzitierten "15 minutes of fame" seinen Ruf aufs Spiel setzen? Ist mir absolut unbegreiflich. Da scheint ein echt übersteigertes Ego am Werk gewesen zu sein.

Vielen Dank an alle, die durch ihren Einsatz dazu beigetragen haben, diesen "Fake" so rasch zu enttarnen. Das gibt mir die Hoffnung, dass die Meteoriten-Gemeinschaft in Zukunft gegen solche Betrugsversuche gewappnet ist. Hoffentlich hat das auch eine abschreckende Wirkung auf potentielle Nachahmer.

Glücklicherweise ist keinem Sammler ein materieller Verlust entstanden (gerade darf Herr Curry in den USA seinen Weg ins Gefängnis antreten, da er in der Vergangenheit "falschen" Mond verkaufte und einigen Leuten damit finanzielle Verluste bescherte).

Natürlich bleibt ein Image-Schaden für unser Hobby. Unsere kleine Community wird das mit der Zeit überstehen. Ich denke es gibt sehr viel ernstere Themen, welche die Menschen zur Zeit umtreiben.

Auf mich hat jedenfalls noch keiner mit dem Finger gezeigt und "da ist ja einer dieser Meteoriten-Sammler" gerufen.  :laughing:

Gruß

(der normalbegabte) Kally
Mit Kritik kann ich gut umgehen, mit einer Axt allerdings auch.

Offline gsac

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #97 am: November 19, 2015, 19:39:04 Nachmittag »
"Hochmut kommt vor dem Fall"

(Alttestamentarischer Spruch und ein
anderer Fall als ein Meteoritenfall...)


PS: es gibt übrigens immer noch keinen Beweis, sondern
nur (recht starke) Indizien. Ein Ausweg für den Verursacher
dieser ganzen Malaise, wer auch immer das ist, könnte noch
sein, einfach Farbe zu bekennen und somit auch Rückgrat
zu zeigen, finde ich. Dazu gehört Mut im Nachhinein, aber
es ist meiner Meinung nach trotzdem die beste aller Lösungen.
« Letzte Änderung: November 19, 2015, 20:15:45 Nachmittag von gsac »

Offline lithoraptor

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #98 am: November 20, 2015, 08:10:15 Vormittag »
Moin!

Heute ist in der Bild (gedruckt wie auch online) eine Gegendarstellung erschienen:
http://www.bild.de/regional/hamburg/meteorit/soll-russen-brocken-sein-43473468.bild.html

Gruß

Ingo

Offline ironsforever

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #99 am: November 20, 2015, 09:03:50 Vormittag »
Tolle Gegendarstellung :bid:. Die nicht ganz unerhebliche Tatsache, dass er eben diesen Chelyabinsk bereits vorher in seinem Besitz hatte, wird süffisant unter den Teppich gekehrt. :unfassbar:

Offline karmaka

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #100 am: November 20, 2015, 15:03:25 Nachmittag »
Eine wahrheitsgemäße Berichterstattung, zu der eine Journalistin verpflichtet ist, erfordert die Einhaltung der journalistischen Sorgfaltspflicht, vor allem eine gründliche Recherche und die Vollständigkeit der Informationen.
Beides ist hier wieder nicht zu finden! Warum wohl?

Offline bolidechaser

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #101 am: November 20, 2015, 22:25:18 Nachmittag »
Die mir zuletzt zum "Gegenlesen" vorgelegte Version der Zeitungsmeldung hat folgendermaßen ausgesehen:

"Harvestehude –  Der erste Meteorit, der in Hamburg gefunden wurde – stammt er gar nicht aus der Hansestadt? Als Marc Wiekhorst (43) vor zwei Wochen am Mittelweg einen Meteoriten fand, waren er und Experten überzeugt: es handelt sich bei dem kleinen schwarzen Stein um einen echten Meteoriten (BILD berichtete). Doch nun kommt heraus: der Meteorit stammt wahrscheinlich aus Russland – aus dem 3.800 Kilometer entfernten Tscheljabinsk!
Dieter Heinlein, Mitglied der Meteoritical Society und Technischer Leiter des DLR Feuerkugelnetzes: "Wissenschaftler und langjährige Sammler von Meteoriten haben sich den in Hamburg gefundenen Meteoriten genau angesehen und Fotovergleiche hinzugezogen." Alle Experten seien sich einig. Bei dem Hamburger Meteorit handle es sich um ein Meteoritenexemplar, das am 15. Februar 2013 in Tscheljabinsk gefallen sei.
"Damals sind ungefähr 10.000 dieser Steinmeteoriten niedergegangen, die man heute bei Ebay oder auf Meteoritenbörsen kaufen kann", so Heinlein. "Typisch für die Tscheljabinsk-Meteoriten sind die frische Schmelzkruste, die schwarzen Schocklinien im Inneren und leichte Rostansätze – genau die Merkmale, die auch der Meteorit vom Mittelweg aufweist."
Hat Marc Wiekhorst den Hamburger Meteoritenfund etwa gefaked oder hat ihm jemand einen üblen Streich gespielt? Der Hobby-Astronomen wehrt sich gegen die Vorwürfe: "Ich kann mir das auch nicht erklären, irgend jemand muss ihn dort platziert haben, so dass ich ihn finde." Merkwürdig ist aber, dass der Mittelweg-Meteorit erstaunliche Ähnlichkeit zu einem Steinmeteoriten aufweist, den Wiekhorst schon einige Monate in seiner Sammlung hatte.."

Dass in der BILD dann doch was anderes steht, Wesentliches weggelassen und Unwichtiges hinzugefügt würde, hab ich natürlich schon vermutet...

Gruß
Dieter

Offline Chondrit 83

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #102 am: November 20, 2015, 22:50:57 Nachmittag »
Unfassbar einfach unfassbar  :ehefrau: :ehefrau: :ehefrau: :ehefrau: :ehefrau:

Mit einem Gibeon hat’s begonnen....

Offline gallpa-meteorite

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #103 am: November 22, 2015, 00:42:54 Vormittag »
 :winke:

 Ich würde mir wünschen das der Finder Marc Wieghorst die Früchte seines Erfolges dieses " 1. Hamburg Meteoriten Fundes " der sich ja nun endlich wieder in seinen Besitz befindet jetzt zum Verkauf anbietet welcher mit der Fundlegende ein hochinteressantes nicht nur für alle Sammler deutscher Meteoriten Fälle ,Funde und Fakes ewig seinen Platz in der Geschichte behalten wird.

 :fluester:

Das Forum lebt wieder......wunderbar, danke Marc

Norbert  Pawlik

Offline Murchison´s friend

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Re: Meteoritenfund in Hamburg
« Antwort #104 am: November 22, 2015, 09:37:38 Vormittag »
Grüß Dich lieber Norbert,

das ist eine gute Idee - aber Mark äußert sich scheinbar nicht mehr - obwohl er fast täglich ins Forum schaut !
Naja, er wird schon seine Gründe haben !!! :ehefrau:

LG,
Michael
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