Autor Thema: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten  (Gelesen 84339 mal)

Offline steinefieber

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #120 am: September 30, 2018, 20:05:16 Nachmittag »
Teil 2

Bild 30   schwach bestückt mit Einsprenglingen, kommt m.E. RP7 (Variante 2) nahe aber kaum zoniert, nicht magnetisch

Bild 34   der untere ist in Bild 29 schon gezeigt, der obere kommt diesem nahe? Bin mir da nicht sicher.
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Offline steinefieber

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #121 am: September 30, 2018, 20:07:07 Nachmittag »
Teil 3

Bild 35   sehr kleines Steinchen, die Farbe täuscht etwas, er ist eigentlich noch bunter, schwach magnetisch, würde ihn als RP 26 ansehen

Bild 36   kleine und große Rhomben neben gerundeten Formen vertreten, keine Einregelung, nicht magnetisch, würde ich irgendwo bei RP 12 vermuten

Bild 37   der Stein hat wirklich diese himbeerfarbene Matrix mit kleinen schwarzen Sprenkeln, die Einsprenglinge mögen vergrünt, verfärbt oder verwittert sein aber die Struktur bleibt gut zu erkennen


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Offline steinefieber

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #122 am: September 30, 2018, 20:08:50 Nachmittag »
Teil 4

Bild 38   sehr kleine und große Rhomben nebeneinander, die größeren mit schwarzen Kernen, da fällt mir nix zu ein außer das er magnetisch ist,

Bild 39   kaum Rhombenförmige, ungeregelt, RP 4-Typ?

Bild 40   5x4 cm, viele Einsprenglinge mir Saum, einige Zwilling blitzen bei Sonnenlicht auf, im trockenen Zustand sehr unscheinbar, nicht magnetisch

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Offline JFJ

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #123 am: Oktober 01, 2018, 18:42:07 Nachmittag »
Moin Bert,

keine Angst, Du langweilst nicht.

So, jetzt hatte ich mal etwas Zeit und habe über die Rhombenporphyre rüber gesehen.
Als bestimmbar - zumindest aus der Ferne und nur vom Foto her:

Bild 35: RP 26 könnte gut passen.
Bild 39: Ist ein RP12b. Dass das Gestein ungeregelt ist, hast Du als Bestimmungsmerkmal sehr richtig beachtet. Ein RP4 hätte allerdings eine rauhere Matrix und eine etwas andere Farbe der Einsprenglinge. 

Mehr traue ich mir nicht zu, diese sicher zu bestimmen.
Ich will damit nicht sagen, dass Du mit den sonstigen Einschätzungen daneben liegst.
Es ist, wenn man nur ein Foto zur Verfügung hat, sehr schwierig etwas definitiv bejahen zu können.
Und bei Rhombenporpyren liegt die Quote der "Nichtbestimmbaren" sogar noch weitaus höher als bei Graniten.
Damit müssen wir Rhombenporphyrliebhaber leider leben.

Beste Grüße
Jörg

Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline Met1998

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #124 am: Oktober 06, 2018, 09:13:03 Vormittag »
Moin Gemeinde!

Nr. 44: 11cm, „Mohnstrudel mit Rharbarberstücken“. Seltener porphyrischer Rapakiwi, vermtl. Typ Kökar? (finnischer Rapakiwi)

Grau-schwarze Grundmasse mit vielen großen, gerundeten Blauquarzen und großen, hell-fleischfarbenen, zonierten Feldspäten.
Magnet haftet sehr gut!
Im Schnitt sieht es aus, als ob die zerbrochenen Feldspäte um den Mittelpunkt kreisen, deshalb „Strudel“.
Ebenfalls ein außerordentlich schöner Handschmeichler.
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #125 am: Oktober 06, 2018, 09:18:23 Vormittag »
Heute zwei Stck. „Steinkuchen“ im Guck-Angebot:
Solch schöne, gesicherte Musterbeispiele habe ich schon lange nicht mehr gefunden!

Nr. 43: 7 cm, „Schokoladenkuchen mit Kandiszucker“.
Seltener Dalarna -Gangporphyr, Typ Oxåsen?.
Quarzarme, schokoladenbraune, feine Grundmasse mit schönen großen, kantigen, fleischroten Feldspäten.
Schwarze Flecken (Epidot, Chlorit und Erz)

Magnet haftet sehr gut! (Im Gegensatz zu Bild. 41)

Ein außerordentlich schöner Handschmeichler für die Vitrine. Da möchte man rein beißen!

 :hut: Ehrfried
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Offline steinefieber

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #126 am: Oktober 07, 2018, 11:40:57 Vormittag »
Hallo Ehrfried,
wirklich zwei "leckere" Stückchen  :super:. Viel zu schade für den Strand.
Gruß
Bert
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Offline steinefieber

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #127 am: Oktober 07, 2018, 11:50:24 Vormittag »
Hallo Jörg,
vielen Dank für deine Einschätzung. Es ist wirklich schwierig, anhand eines Fotos etwas eindeutig zu bestimmen. Da beläßt man es lieber bei „nicht bestimmt“. Es liegt natürlich auch daran, daß wir versuchen, die Natur zu ordnen und einer Systematik zu unterwerfen, um uns dann einzureden, wir hätten sie durchschaut. Nochmals danke.

Gruß
Bert
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Offline Met1998

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #128 am: Oktober 13, 2018, 15:26:54 Nachmittag »
Nr. 45: 9 cm, Garberg Granit aus Dalarna.

Kräftig rote Kalifeldspäte und gelblich, weißes Plagioklas. Einige Kalifeldspäte sind von Plagioklas ummantelt (Rapakiwi).
Beim echten Rapakiwi-Granit sind die Feldspäte aber nicht eckig, wie hier.

Quarz ist kaum zu sehen, also unter 20%. Demnach eher syenitisch, und somit  lt. Vinx aus dem Älvdalen-Vorkommen!

So ein geschnittenes und poliertes Feuerwehr-Rot landet natürlich in der Vitrine.

Ehrfried  :hut:
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Offline karlov

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #129 am: Oktober 21, 2018, 13:04:46 Nachmittag »
Hallo Ehrfried,

44 ist ein Granitporphyr, kein Rapakiwi. Dem Gestein sieht man Deformationserscheinungen durch die teilweise eingeregelten dunklen Minerale (verm. Biotit) an.
43 sieht mir eher nach Smaland-Porphyr aus: zerknackte Feldspäte, chloritisierte dunkle Minerale. Jedenfalls würde ich ihn nicht als Porphyr aus Dalarna bestimmen.
45: Garberg, jawohl. Aber:
Zitat
Beim echten Rapakiwi-Granit sind die Feldspäte aber nicht eckig, wie hier
Wieso das denn?
Zitat
Quarz ist kaum zu sehen, also unter 20%. Demnach eher syenitisch, und somit  lt. Vinx aus dem Älvdalen-Vorkommen!
Quarzsyenitische bis granitische Zusammensetzung. Mengenanteile häufig makroskopisch schwer abzuschätzen, man vertut sich da leicht. Aber "kaum zu sehen"?  :gruebel:

Grüße,
karlov

Offline Met1998

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #130 am: Oktober 21, 2018, 19:38:03 Nachmittag »
Hallo karlov,
danke für die Antworten!  :super:
Nr. 44 habe ich als Granitporphyr umgetauft, (kein Rapakiwi)

Das Nr. 43 ein Smaland-Porphyr und kein Dalarna-Gangporphyr ist, hatte ich ja mit dem Fragezeichen hinter Typ Oxåsen? schon vermutet.
Den hatte ich hiernach bestimmt, mehr hab ich nicht!
http://www.strandsteine.de/Oxsasen-Porphyr.htm

Im Inhaltsverzeichnis von Smed und auch Vinx wird kein Oxasen (Oxsasen) aufgeführt. Gibt es dieses Gestein überhaupt???
Hat denn niemand im Forum einen echten Oxåsen, den er hier mal zeigen kann???  :nixweiss:
Und ob der evtl. mit Nr. 43 „magnetisch“ und Nr. 41 „nicht magnetisch“ übereinstimmt.
In Nr. 41 sind die Feldspäte auch zerknackt und dunkle Minerale vorhanden.

Ich glaube jetzt auch, dass es sich um zwei verschiedene Gesteine handelt!  :weissefahne:
Auch die Grundmassen sehen ja unterschiedlich aus.

Ehrfried  :hut:
« Letzte Änderung: Oktober 21, 2018, 20:36:46 Nachmittag von Met1998 »
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #131 am: Oktober 21, 2018, 20:08:36 Nachmittag »
karlov,
ich habe meine Antwort #129, Garberg Granit aus Vinx (2016) abgeleitet.
Zu den Feldspäten in Nr. 45:
Zitat: Seite 50, unter Abb. 36,
Einzelne Kalifeldspäte sind von Plagioklas ummantelt (Rapakivigefüge).
Anders als in echten Rapakivigraniten sind die ummantelten Kalifeldspäte hier (im Garberg) eckig.
Seite 49 Plagioklas kann zusätzlich in geringen Mengen Kalifeldspäte einhüllen (Rapakivigefüge),
ohne dass die Kalifeldspäte wie in typischen Rapakivigraniten gerundet sind.


Zum Quarz, Nr. 45 im Garberg:
Quarz bildet nur in geringen Mengen gut erkennbare Einzelkörner!
Quarzgehalt: unter 20% = granitisch, über 20% = syenitisch...
Zitat: Seite 49:… In Norddalarna bildet der Garberg-Granit zwei getrennte Vorkommen.
Die syenitische Tendenz (über 20%) ist nördlich des Ortes Älvdalen gebunden.

Zitat karlov: "kaum zu sehen"?  :gruebel:
Na gut, wenn ich noch mal scharf hingucke (kein :streit:), über 20% Quarz = syenitisch = Garberg Granit, Älvdalen!
 :einaugeblinzel:  :hut: der "Steinfried"
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #132 am: Oktober 28, 2018, 14:11:32 Nachmittag »
Nr. 48: 8 cm, Als porphyrischen Granit (Granitoid) habe ich den bezeichnet.
Beim Waten im Strand-Geschiebe drehte ich zufällig mit dem Gummischuh das Gestein um und bemerkte dadurch die zwei unterschiedlichen Seiten.

Auf der einen Seite bunte, miteinander verbundene, richtungslose, grobkörnige Minerale (Quarz, Feldspat und Glimmer).

Auf der anderen Seite (geschmolzener?) feinkörniger Quarz und Feldspat.

Im poliertem Schnitt, Bild 48c (und Nahaufnahmen) sieht man die Minerale. Kein Leitgeschiebe, aber 48c gefällt mir gut - wieder die richtige Schnittstelle erwischt.  :super:

Ehrfried  :hut:
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #133 am: November 02, 2018, 11:04:08 Vormittag »
Nr. 46:  4 cm, bunte Quarz Brekzie.

Auf der Oberfläche sind die Minerale sehr „durchgewurstelt“. Es sieht aus, als ob das Gefüge ineinander übergeht (keine klaren Abgrenzungen)
Erst im Schnitt sind grobkörnigen Minerale zu erkennen.

Aus den abgerundeten Seiten des Schmuckstückes könnte man auch zwei bunte Anhänger machen lassen.

Hätte ich den bei uns in der Lausitz und nicht am Strand der Ostsee gefunden, wäre es sicherlich ein Achat gewesen.

Ehrfried  :hut:
« Letzte Änderung: November 02, 2018, 16:26:52 Nachmittag von karmaka »
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #134 am: November 09, 2018, 19:53:00 Nachmittag »
Nr. 47: 7 cm, grobkörniger Granit (vmtl. Smaland).
Rotbrauner Kalifeldspat (Karlsbader Zwilling) und hellgrauer Quarz dominieren das Gestein.
Wenig schwarzes Biotit und grünliches Chlorit (umgewandeltes Biotit)
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