Autor Thema: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten  (Gelesen 84712 mal)

Offline Steinpilz

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #195 am: Juli 07, 2020, 17:25:50 Nachmittag »
Sag ich doch Feuerstein, das bisschen angebackene Markasit zählt doch nich . . . :lechz: :laughing:

Offline Met1998

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #196 am: Juli 09, 2020, 09:59:04 Vormittag »
 :danke:, der Herr R. Vinx zeigt in "Steine an deutschen Küsten" auf Seite 252 auch ein Kreidepyrit aus mehreren Einzelknollen.
Und am Ende schreibt er:
"... Rechts unten steckt ein kleiner Kreideflint in dem Pyrit"

Somit ist der Fall klar!

Er zeigt allerdings nicht das schöne Innenleben! :einaugeblinzel: Nur im Text steht, dass das Innere metallisch goldglänzend ist.

Gruß Ehrfried  :winke:
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #197 am: Juli 19, 2020, 08:40:56 Vormittag »
Hier mal zwei Stücke aus karlov‘s Spezialgebiet.

1. Västervik?-Fleckengestein:
Dieses 11 cm schwarz-rötliche, gefleckte Umwandlugsgestein war das einziges Stück,
was ich im Strand-Geschiebe auf 3 km Länge, in einer Woche, finden konnte.  :unfassbar:

Feine richtungslose Grundmasse und breite, orangene Saumzonen kennzeichnen das Stück.
Teilweise waren mit der Lupe weißes, faseriges Sillimanit zu sehen.
Vielleicht ist es auch nur ein Fleckengestein aus Småland?
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #198 am: Juli 19, 2020, 08:49:21 Vormittag »
2. Gneis oder Fleckengestein?:
Diesen Brocken hätte ich fast übersehen. Aber weißes Sillimanit um die gestreckten Flecken in feinkörniger, orange-rötlicher Grundmasse, ließen die Vermutung aufkommen, dass es kein Gneis sondern auch ein seltenes Fleckengestein ist?!  :gruebel:

So oft wie beschrieben (häufig!), findet man solche Stücke meiner Meinung nach an deutschen Ostseestränden nicht!
(Wie z. B. am Strand in Kolmården)

Da ich schon ein schöneres Stück Västerviker-Fleckengestein geschnitten und poliert habe,:
https://www.jgr-apolda.eu/index.php?topic=10745.msg144565#msg144565

wurde beide Geschiebe nur abgelichtet. Aber ich wollte sie mal zeigen.

Gruß Ehrfried  :winke:
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #199 am: August 18, 2020, 18:31:24 Nachmittag »
Moin locastan, (7cm Knubbel vom „Goldbroiler“)
bei Nieselregen und leichter Abkühlung habe ich heute mal wieder meine Armgelenke auf ner Glas-Schleifplatte in Bewegung gesetzt. Nach ca. 20 min war Schluss! :wow:

Jetzt weiß ich erst mal was das für eine Sauerei ist Markasit (FeS₂) per Hand zu schleifen und zu polieren. Der schwarze Dreck geht kaum noch von den Fingern ab und es stinkt leicht nach Schwefel.

Das einzig Interessante sind die bronze- messingfarbenen Figuren die dabei entstehen.

Nach der Reinigung kann das Endstück nun einige Wochen/Monate/Jahre? von silber-grau zu einer schönen gold- bronzefarbenen Sonne vor sich „hin eitern“.
Oder besser, es bildet sich eine schöne Patina durch langsame Oxidation an der Luft. :pro:

Der kaputte „Steinfried“,
der morgen sicherlich seine Kaffeetasse nicht mehr hoch bekommt.  :fluester:
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Offline locastan

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #200 am: August 19, 2020, 09:47:21 Vormittag »
Moin Ehrfried,

sag nicht ich hätte dich nicht wegen der Schweinerei gewarnt.  :baetsch:

Deine Scheibchen die bei mir im Schrank reifen, haben sich schon deutlich angefangen zu färben. Bis jetzt suppt oder krümelt auch noch nix was auf schwefelsaure oder biogene Zersetzung hindeuten könnte.

Gruß Mario.

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #201 am: August 19, 2020, 12:51:41 Nachmittag »
Hallo Mario,
ich bin mir sicher: Als Stabilisator vor dem Herrn bekommst du das hin.
Hast doch hier schon ganz andere Projekte gezeigt.  :super:

Weihnachten können wir ja mal die gold-bronze "Zustände" der Stücke zeigen.  :pro:

Der "Steinfried"
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Offline steinefieber

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #202 am: September 19, 2020, 14:59:44 Nachmittag »
Teil 1

Hallo,
ich muß mich doch einmal nach langer Abstinenz wieder melden. Zwischenzeitlich bin ich in Schweden gewesen -nicht der Steine wegen!- hatte aber Gelegenheit, den ein oder anderen Stein aufzuheben. Das sind nicht viele, ich bin schließlich interessierter Sammler und kein Plünderer. Zweitens ist der Weg lang und die Erdanziehungskraft macht sich mit jedem Schritt bemerkbarer. Das sind auch keine „schönen“ Steine, die man sich in die Vitrine legen würde, vielleicht jedoch interessant. Es gibt im VÄNERN eine eiszeitliche Endmoräne HINDENS REV, die wie eine Nadel mehrere Kilometer in den See sticht. Dort bin ich auf Steine gestoßen, die mir Rätsel aufgeben (Bild 1). Auf den ersten Blick: Hornblendefels! (amphibol-porphyroblastischer Syeno-Monzonit), Norwegen ist nah!. Auf den zweiten Blick kann ich das nur noch für Bild 1-1a behaupten. Und auch da nur mit Einschränkungen. Scheint hauptsächlich aus Quarz zu bestehen, Hornblende ist eingeregelt. Bild 1-2, 1-3 und 1-4 haben dagegen gneisartige 1 bis 3cm langen „Schlitz-Augen“: vorstehender heller Feldspat mit innenliegendem Biotitkern. Dieser auskorrodiert. Mein erster Ansatz: zu Fleckengneis stark metamorph überprägter Fleckengranit (aus Uppland?). Das „Västervik“ verkneife ich mir hier.
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Offline steinefieber

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #203 am: September 19, 2020, 15:00:53 Nachmittag »
Teil2
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Offline steinefieber

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #204 am: September 19, 2020, 15:02:14 Nachmittag »
Teil 3

Die Steine aus Bild 1 sind vergesellschaftet mit denen aus Bild 2. Auch hier wieder Gneise mit Augen. Diese aber rund oder leicht oval und nur wenige Millimeter im Durchmesser. Der Biotitkern ist eckig, kaum deformiert (Bild 2-1b), teilweise schon herausgefallen (Bild 2-3b).
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Offline steinefieber

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #205 am: September 19, 2020, 15:03:18 Nachmittag »
Teil 4

Sollte hier irgendeine Verwandtschaft zu Steinen aus dem Västervik-Gebiet bestehen? Ganz undenkbar wäre es nicht. Weis jemand Genaueres darüber?
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #206 am: September 29, 2020, 11:09:40 Vormittag »
Moin Schweiger-Gemeinde:wow:
warum antwortet kein Geologe (Västervik-Profi) auf steinefiebers (Nichtplünderers) Anfrage,
also ob die gezeigten Geschiebe etwas mit Västerviker Fleckengestein zu tun haben?
- hat er jemanden verärgert?
- liegt es an seiner langen Abstinenz, oder
- an der fehlenden Anrede und Grußformel?  :gruebel:
 
Ich würde das (norwegische/schwedische) Gestein als Granitpegmatit mit Ägirin-Nadeln einstufen.

Gruß der „Steinfried“  :hut:
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Suevit

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #207 am: Oktober 01, 2020, 00:05:10 Vormittag »
Hallo,

- hat er jemanden verärgert?
- liegt es an seiner langen Abstinenz, oder
- an der fehlenden Anrede und Grußformel?  :gruebel:
Warum immer nur das Schlechte vermuten?
Vielleicht weiß einfach kein Geologe qualifiziert etwas zu den Stücken zu sagen.
Damit an dieser Stelle ein Geologe mal was dazu gesagt hat: Ich kenne mich mit skandinavischem Kristallin nicht aus, auch wenn ich einige Zeit dort gelebt habe.

Grüße,
Rainer

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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #208 am: Oktober 02, 2020, 07:54:41 Vormittag »
Hallo Rainer,
ich wunderte mich nur, dass nach 10 Tagen kein Forumler (außer mir) eine Bestimmungs-Vermutung zu diesen Schweden-Gneisen mit schwarzen, runden und nadelförmigen Einlagerungen gewagt hat.
Die Verwunderung hätte eigentlich steinefieber haben müssen/können.  :gruebel:
Aber egal, es ist wie es ist, die Stücke scheinen etwas Seltenes zu sein und es muß ja nicht jeder Stein bestimmt werden.

Bei meinen Touren habe ich so etwas bisher an unserer Ostseeküste nicht gefunden ...
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Re: 1001 Gestein - Geschiebe von den norddeutschen Küsten
« Antwort #209 am: Oktober 02, 2020, 07:57:32 Vormittag »
... mir sind nur noch diese drei Fleckengesteine, zusätzlich der Stücken in Bild 72 und 73, dieses Jahr vor die Linse geraten.
Ein 8 cm rotbraunes Stück – Bild 74 und ein 6 cm ockerfarbenes Stück - Bild 75
Die orangenen Säume fehlen, und die Flecken sind nicht rund oder elliptisch, also sind es keine Västerviker-Leitgeschiebe.  :wow:
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