.....was bin ich ??????????????

[ironmet]

Hallo Forum,

ein Fundstück wollte ich heute noch vorstellen.
Es handelt sich um einen Oslo-Basalt.
Schöne Basalte sind ja nicht soooo häufig.
Und richtig schöne Stücke dann schon eher selten.
Hier hätte ich einen der nicht zu den schönsten zählt, trotzdem aber nicht ganz so unscheinbar ist.
Jedenfalls enthält er eine Menge schöner feiner Plagioklas-Nadeln, wie auf der verwitterten Aussenseite zu sehen ist.
Hat jemand etwas vergleichbares in der Sammlung??
Wenn ja, würde ich mich über Fotos sehr freuen.

Viele Grüße Mirko 

[Plagioklas]

Ich hab ein Daumengroßes massiv rostummanteltes Stück mit der "Grundmatrix". Hab mich schon immer gefragt, was das sein osll. Nun weiß ich endlich, was es ist. Nur wie der Rost drum so fett werden könnte wird wohl immer ien Rätsel bleiben.

[ironmet]

Hallo Plagioklas,

hast Du ein Bild von dem Stück??

Viele Grüße Mirko

[JFJ]

Hallo Mirko,

nix Oslo-Basalt, geht in Richtung Schweden. Aber ein Superteil! Ich würde das Stück als Dolerit ansprechen (Dolerit = Diabas). Als Diabas werden im skandinavischen Raum Basalte mit sichtbarem Kristallgefüge bezeichnet. Sie beinhalten ein regelloses Gitterwerk aus Plagioklas, Augit, Olivin und oft Magnetit (halt mal einen Magneten an das Teil, klappt aber nur, wenn genug Magnetit vorhanden ist). Die grüne Färbung kommt m. E. durch einen hohen Olivin-Anteil. Hau mal ein Stück davon ab, bin sehr gespannt ob das gute Teil innen eher schwarz ist (http://www.kristallin.de/s2/f_asby.htm#Anker1).
Evtl. kommt die Grünfärbung nur in der Verwitterungsrinde vor. Vom Gefüge her könnte gut der Asby-Diabas passen. Aber da oben gibt es viele verschiedene Varianten und Übergangsformen. Selbst manche Apotroctolite aus Norwegen weisen ein ähnliches Gefüge auf.
Wenn Du Dich überwinden kannst, einen frischen Bruch zu erzeugen, wäre ich mal sehr auf das Innenleben gespannt. Oslo-Basalt schließe ich aus, da diese eine schwarze Matrix besitzen.

Die besten Grüsse
Jörg

[lithoraptor]

Moin!

Ich sag mal auf die Schnelle: Dolerit

Gruß aus dem Kurzurlaub...

Ingo

[ironmet]

Hallo Jörg und Ingo,

ich lasse mich da gern eines Besseren belehren.
Bin ja auch sehr sehr neu in dieser Materie.
Mal schauen was nun wirklich bei raus kommt.
Wenn ich es morgen schaffe, mache ich mal einen Anschnitt und erst dann an dem Endstück einen
frischen Bruch.
Warum ich das mache...
Ich möchte einfach vermeiden, da es mir schon bei anderen Gesteinen aufgefallen ist, das diese frische Brüche
im Material hatten.
Sicherlich können die auch schon vorher vorhanden gewesen sein.
Aber ich möchte es halt vermeiden, den Stein unkontrolliert zu verprügeln.
Dann lieber erst einen Schnitt und dann am Endstück einen Bruch erzeugen.
So bleibt der Rest des Steins hoffentlich Rissfrei.
Zur Herstellung von Dünnschliffen ist mir ein Gestein ohne Sprünge lieber.

...gut, wenn zeitlich alles klappt, gibt es morgen Abend mehr zu sehen.

Viele Grüße Mirko

[ironmet]

Hallo Leute, 

da bin ich wieder.
Im Gepäck eine Bruchfläche und polierte Flächen.
Hier als erstes die Bruchfläche, an der ich leider nicht wirklich was erkennen kann.

[ironmet]

selbst eine geschnittene Fläche, im trockenen Zustand, zeigt noch nicht wirklich viel.

..........hingegen die andere Seite der Scheibe poliert ist und einen sehr guten Eindruck vermittelt.

[ironmet]

hier noch etwas näher ran...

[ironmet]

und weil es so schön ist....
Hier noch das polierte Endstück, was das Gegenstück zu der zuvor gezeigten Scheibe ist.

Wenn ich jetzt die Stücke vergleiche, die ich vor geraumer Zeit schonmal gezeigt hatte, würde ich dieses
Stück hier auch für einen Oslo-Basalt halten, oder nicht?

Viele Grüße Mirko

[JFJ]

Hallo Mirko,

da schlägt mein Geschiebesammlerherz ja gleich schneller 
Gefüge etc. ähnelt einem Asby-Diabas. Aber die großen Einsprenglinge .
Habe so etwas noch nie in einem Asby gesehen. Das ist ja mal ein interessantes Stück.
Für einen Oslo-Basalt wäre mir die Dichte an Einsprenglingen zu hoch. Auf jeden Fall ein Dolerit; tendiere zu einem "untypischen Asby-Diabas".
Hast da nen super Fund gemacht 

Viele Grüsse
Jörg

[Thin Section]

Uiii, Mirko, ... da wimmelt es ja nur so von tollen Plagioklasstäbchen! Tolle Aufnahme. Schöner Stein (bzw. Diabas, ... bzw. Dolerit! - Bei den Amerikanern wird Dolerit als Diabas bezeichnet)

Bernd 

[ironmet]

Hallo Jörg und Bernd,

...also doch Dolerit.
Dabei hat er garnicht diese langen Plagioklas-Leisten wie in der Literatur zu sehen.
...echt schwer für mich, da eine Grenze zu sehen.
Aber es geht ja wohl nach der Dichte an "sichtbaren Plagioklasen" Unterschiede festzumachen.
Scheinbar ist sichtbar mit "bloßem Auge" gemeint.
Ansonsten hat ja auch ein Oslo-Basalt eine hohe Dichte an Plagioklasen...nur eben viel feiner.

Ja, ich finde das Teil auch ganz Klasse.
Habe heute extra noch ein paar kleine Teilscheibe für Dünnschliffproben vorbereitet.
Bin schon ganz gespannt, wie das dann im Dünnschliff aussieht und was noch alles enthalten ist, was man
jetzt noch nicht sehen kann.

Viele Grüße Mirko

[JFJ]

Hallo Mirko,

also, auf den Dünnschliff freue ich mich jetzt schon 

Allen einen schönen Samstagabend 
Jörg

[lithoraptor]

Moin!

...also doch Dolerit.
Dabei hat er garnicht diese langen Plagioklas-Leisten wie in der Literatur zu sehen.

Ein Dolerit braucht sog. optisches Gefüge - dabei liegen plattige bzw. leistenförmige Plagioklase wirr in einer Matrix aus anderen Mineralen (etwa Pyroxen, Olivin, Amphibol und Mischungen daraus). Man kann zwischen feinophitisch und grobophitisch unterscheiden. Bei grobophitischen Doleriten können die Plagioklase durchaus längen von einigen Zentimetern erreichen.

Gruß

Ingo