Hallo,
@Mirko (ironmet): Ich habe dir mal ein paar typische Spaltwinkel eingezeichnet (die roten Linien). Die Winkel hängen mit der inneren Struktur zusammen. Amphibole haben eine Doppelkettenstruktur aus SiO4-Tetraedern entlang der c-Achse (der Kopfschnitt liegt nahezu senkrecht zur c-Achse, hier im monoklinen Fall leider nicht immer genau senkrecht dazu). Aus der unterschiedlichen Anordnung der Ketten (Pyroxene einfache Ketten, Amphibole doppelte Ketten/Bänder) resultiert der Unterschied in den Spaltwinkeln. Zwischen den einzelnen Ketten ist ein zerreißen des Kristallgitters leichter möglich als durch die Ketten durch, so dass die Spaltenbenen sich danach richten. Der typische Spaltwinkel bei Pyroxenen beträgt ca. 86°, bei Amphibolen ca. 124°. Mit einem gut eingestellten Polarisationsmikroskop mit einer Gradskala auf dem Kreis um den Objekthalter und einem Fadenkreuz in einem Okular ist es leicht möglich, den Spaltwinkel selber zu messen. Man tellt einen Spaltriss so ins Fadenkreuz, dass Fadenkreuzachse und Spaltriss übereinander und parallel zu sehen sind, leist die Gradzahl ab und dreht dann so lange, bis der andere Spaltriss parallel zur Fadenkreuzachse steht. Den Winkel erhält man durch einfache Division der beiden Winkelwerte bzw. als Ergänzungswinkel zu 180° (z.B. direkte Subtraktion 344-220°= 124° oder aber 56° Differenz = 180°-56° = 124°). Wenn aber mal 120° oder 125° rauskommt, ist das auch nicht schlimm, Messungenauigkeit und Ablesefehler passieren immer mal.
@Hungriger Wolf: Geeignet sind grundsätzlich alle Gesteine, die entweder ein hohes Alter (präkambrisch oder älter, also älter als etwa 600 Mio. Jahre) sind oder aus sehr großen Erdtiefen stammen. Ungeeignet dürften jedoch sehr stark differenzierte Gesteine sein, also Plutonite, Nephelinsyenite und so. Da sind etwaige Diamanten wegen der hohen Dichte abgesaigert und finden sich eher am Boden der Magmakammer, In dem Falle wären etwa basische Differentiate oder liquidmagmatische Erzkörper (Magnetitvorkommen in Schweden oder Chromitlagerstätten in Finnland) Erfolg versprechender. Nur die sind groß und da bräuchte man unzählige Proben, bis da mal ein Diamant drunter ist.
Was gut geeignet sind, sind Eklogite, die tief subduziert wurden, oder Xenolithe von Granatperidotit. Oder natürlich Kimberlite, wie es sie etwa in Südafrika, den USA und Kanada gibt. Oder Russland (aber leider in Sibirien).
Bei basischen Vulkaniten ist der schnelle Aufstieg Grundvoraussetzung, damit der Diamant bis an die Oberfläche gelangt. Zwischenspeicherung des Magmas in einer unterirgischen Magmakammer ist nicht da würde der Diamant zu Boden sinken.
In der Tat finden sich Diamanten nur in Xenolithen, extrem tief subduzierten Gesteinen (z.B. Saidenbachit bis 180 km) oder archaischen Eruptivgesteinen wie Kimberlite und Lamproite, die tw. explosionsartige Durchschlagröhren (pipes) bilden. Man nimmt an, das letztere Ausbrüche von Magma direkt aus großer Tiefe durch die damals noch dünne Kruste an die oberfläche darstellen. Heute findet sich zumindest kontinental kein Hinweis mehr auf rezenten Kimberlitvulkanismus. Die Kruste ist zu starr, kalt und dick.
Glück Auf!
Sebastian
Glück Auf!