Hallo Pessimisten! Vom PC aus findet ihr nicht mal nen alten Autoreifen, höchstens eine leere Bierflasche – und die sogar ohne Metalldetektor!?

Aber Sarkasmus beiseite! In Deutschland haben wir statistisch ca. 10 Meteoritenfälle pro Jahr mit >100 g. Meteorite liegen in Deutschland überall herum – man muss sie nur finden und erkennen! Also vergrämt nicht die wenigen motivierten Leute, die nach den 98% der noch nicht gefundenen Meteoriten suchen wollen! Motivation ist der wichtigste Antriebsmotor, das habt ihr doch beim Stubenbergfall gesehen! Sobald euch Fundmöglichkeiten auf eng begrenztem Areal vorgegeben werden, werdet ihr aktiv und der eine oder andere stolpert nicht nur über Schrauben etc., sondern auch über einen Meteoriten!

Deutschland ist halt nicht eine so enge Areal-Vorgabe, aber auch hier stolpert der eine oder andere neben Schrauben und Fischdosen auch mal über einen Meteoriten! Bitte demotiviert die Suchwilligen nicht mit abwertenden Kommentaren!

Als Ingtin die Frage ins Forum stellte, hatte er schon eine Menge „Müll“ gefunden, aber auch sehr meteoritenverdächtiges Material – 2 Stücke.

Auf Anfrage bei Spezis im Forum wurde ihm bei seinem merkwürdigen Stein anhand eines Fotos mitgeteilt, dass es kein Meteorit ist, ein anderer verwies auf mich, doch eine Anfrage erfolgte nicht – so wanderte das Stück in seine „Beifang-Kiste“. Nach dem Fund einer merkwürdigen Eisenmasse sprach er mich an, - und das Foto erinnerte schon stark an einen Eisen-Meteoriten. Nachdem ich nähere Details und weitere Infos bekam, war ich mir ziemlich sicher, dass es ein Meteorit ist. So machte ich mich auf den Weg ins emsländische. Als ich Intin’s Eisen sah, war mir sofort klar, dass es sich um einen Meteoriten handelt

- Ingtin hatte den Fund für einen Laien sehr gut dokumentiert. Wir besuchten den nahegelegenen Fundort, dokumentierten und nahmen Bodenproben.
Wieder zuhause bei ihm sprachen wir den Fund detailliert durch. Da er ihn in seiner nächsten Umgebung fand, wachsen bei vielen Zweifel an der Authentizität

, so diskutierten wir dieses Thema sehr intensiv und lange am Beispiel Hanau und Hamburg

. Ingtin war sich bewusst, dass ein möglicher Fake mit wissenschaftlichen Methoden in der Regel nachgewiesen werden (kein Eisen gleicht 100% dem anderen in seiner Zusammensetzung). Dann sagte er mir, dass er schon eine Menge Schrott gefunden hat und war happy, dass er nun tatsächlich einen Meteoriten gefunden hat. Er bat mich noch seine „Beifangkiste“ vor der Entsorgung durchzusehen, dabei fiel mir der bereits oben angesprochene verdächtige Stein auf, den ich zur Untersuchung mitnahm

. Als ich Ingtin am Abend nach Überprüfung anrief, um auch diesen Fund als Meteoriten zu bestätigen, erlitt er nach Aussage seiner Frau, fast einen Herzinfarkt. In meinen Augen sank jedoch seine Glaugwürdigkeit, nachdem er mir sagte wo und wann er ihn gefunden hat: auch im Bereich seines Wohnortes und das nur eine Woche vorher!? Sollte doch alles nur Fake sein – doch dann wäre er ein extrem guter Schauspieler!

Dies alles ereignete sich bereits im Februar dieses Jahres. Aufgrund der „unglauwürdigen“ Situation versuchte ich der Sache auf den Grund zu gehen und mit Blick auf den Stubenberg-Hype nicht an die grosse Glocke zu hängen. Nun aber nach fast einem halben Jahr der Nachforschungen kann ich bestätigen, das Ingtin’s unglaubliche Fundstory den Tatsachen entspricht – so haben wir inzwischen weitere kleine Fragmente des Steinmeteoriten nah bei dem Erstfund gemacht

.
Die Untersuchungen der Meteorite laufen. Bei dem Stein handelt es sich um einen H5 W2-4 von 69 g und bei dem Eisen vermutlich um einen IAB von 370 g. Somit haben wir 2 neue Meteoritenfunde in Deutschland:
Brandlecht (iron) und
Brandlecht (stone)!
Sicherlich gibt es noch genügend Zweifler

und viele Fragen, speziell die Neugier auf die Fundkoordinaten

, doch da müssen wir uns aus Genehmigungs-Gründen noch zurückhalten, denn wir haben mit erheblichem Aufwand nur eine temporär und personell begrenzte Sondierungsgenehmigung des Landkreises und der Grundeigentümer erhalten.
Beide Funde werde ich in Kürze im Forum in separaten Threads vorstellen und, wie bei Braunschweig, zu gegebener Zeit auch die Details bekanntgeben.