Grüß Gott beinand,
so ehrwürdig Wien auch ist, und so nostalgisch es Euch zumute gewesen sein mag,
so ist Wien eine der wichtigsten Sammlungen der Welt, die historisch wichtigste, schließlich wurde dort die moderne Meteoritenkunde erfunden,
und solche Sammlungen sind weit mehr als eine Verwahranstalt oller historischer Stücke oder Kabinette antiquierter Kuriositäten.
Diese Sammlungen dienen nach wie vor als Reservoir der Forschung und Forschung wird an den angeschlossenen Universitäten betrieben.
Es ist daher ein sehr großes Manko, daß just in den letzten 10 Jahren, wo in einer Weise wissenschaftlich besonders relevantes und interessantes Material verfügbar geworden war, in einer Menge und zu so niedrigen Kosten wie nie zuvor,
daß just in dieser für die Meteoriterei so revolutionären Zeit, an manchen Sammlungen die Kontinuität aufgegeben worden, die Bestandserweiterung vernachlässigt worden ist und große Lücken in der Systematik und der Forschung gerissen wurden.
Oheim, ich wage zu widersprechen. Es ist keineswegs Schixxal. Für den Erwerb einer ausreichenden Finanzausstattung sind in erster Linie das Direktorium und die Kuratoren eines Museums verantwortlich. Sowohl bei staatlichen Sammlungen, als in verstärktem Maße bei privaten Museen, die weit weniger staatliche Förderung genießen.
Apropos, man darf nun auch nicht meinen, daß in so großen Sammlungen, dytt was öffentlich ausgestellt ist, schon alles ist. Das meiste liegt in der Regel im Magazin. Solche Sammlungen, an denen klassifiziert wird, dort enden ja auch die ganzen Type- und Depositstückerl und werden Bestandteil der Sammlung.
Österreich, Deutschland, Frankreich usw. sind Erstweltländer. Zwar gehört das Wehklagen zum Handwerk eines Museumsmenschen genauso wie zu dem eines Meteoritenhändlers, dennoch ist es weder ein Naturgesetz noch entspricht es der Wahrheit, daß in solchen Erstweltländer "in der heutigen Zeit, Situation" keine Mittel zur Verfügung stünden.
Verheerte Berlinhausenden, Stadt des Untergangs, in die hineingebuttert wird, daß die Schwarte kracht. Schaut einmal im Web nach, was für u n g e h e u r e Mittel in die Sanierung und Aufpimpung allein des Naturkundemuseum gestopft wurden, was der Jahresetat der Humboldt-Universität ist, Helmholtzgsellschaft kriegts jetzt obendrein noch hingestellt.
Da wäre es völlig unpassend Krokodilstränen zu vergießen, daß keine Mittel (u.a. für Mets) dawären, undsowas, wies passiert ist, daß eine Gruppe von der Humboldt-Uni privat bei ausländischen Metthändler auf Mitleid machend, um einen 100$-Campo betteln gegangen ist, daß ist schlicht schamlos.
Die Münchner, hihi, können sich auch an die Nase fassen. Wir kriegen demnächst das olle Deutsche Museum saniert, die Ausstellungen und Sammlungen neugemacht, ham ja Raumfahrtabteilung, Astronomieabteilung ect. - nu der Spaß wird vss. mehr als 0.6 Milliarden USD kosten. Da kannst dann das Scheißheisl daherinnen mit Mond- und Marsmets auskacheln und für die Damen Mars und Pallasiten und das wär nur ein wönziger Posten in der Kostenaufstellung.
Ihr brauchts doch nurmal rumzuschaun. Wenn was mit Met in D gschiecht, dann hängt sich immer das DLR dran. Guxx, selbst für so kleine Werbeveranstaltungen, paar Großdruck Satellitenbilder für Austellungen in Sparkassenfoyers, da braten die schon 60 Mille raus.
Ihr müßt wirklich mal im Netz die Ankaufsetat allerlei Museen, auch kleinerer, von nur sehr regionaler Bedeutung, anschauen, der Kunstgalerien, der Bibliotheken, der Heimatmuseen, der privaten Museen - und dann relativiert sich manches Wehklagen sehr schnell.
Und viele Metsammlungen ham ja ne Uni dranhängen, daher es u.U. oft leichter als bspw. reine Kunstgalerien, wo Neuerwerbungen als reine Sammlungserweiterung laufen - indes bei den Mets, man das auch mit Forschungsmitteln machen kann.
Und ich komm jetzt nich mit Elgyttgytt, Wasserfloh und Borstels Exzellenzinitiativenschnarchapostel.
Da schepperts noch ganz anders.
Gut, Vienna sollt nun sparen auf die Main mass des jüngsten Ösi-Falls, der definitiv oberste Priorität haben soll.
Ned daß es so geht wie beim Mauerkirchen, dessen Main Mass, duljöh, bei uns erscht in Rengschpurg, nu ze Minga liegt.
Also das ist alles ganz und gar nicht so schwarz, wie es immer gemalt wird, zumindestens von den großen Sammlungen, die sich leider aus ihrer Sammeltätigkeit mehr oder minder verabschiedet haben.
Daß es auch anders geht, dafür gibts zahlreiche Bspe.
Schauts nach ooo Canada, wo Nicklin et al. sehr rührig, die ham schon damals, alsse Tagish versaubeutelt hatten, für eine Riesensumme Tagis Lake von privat verkauft, in letzter Zeit das ROM z.B. eine fette NWA-Mond Main Mass und nun die neue Springwater-Hauptmasse.
Schauts nach Bern, die auch einen Ankaufsetat haben, ihre Ausstellung neu gemacht, den dicken Bergkristall obendrein.
Sehet nach London, die Ivuna-Hauptmass z.B. von privat, die war alles andere als billig.
Ihre Abenteuerurlaube wos nix finden, samt Feuerkugelnetz, das hat ihnen zum größten Teil die EU berappt, wie wenn ihr mal nachschaut, Manchester z.B. eben aus diesem EU-Grant ordentlich Mittel für die Metforschung abschöpft - was ganz genauso jedem anderen europäischen Institut zustünde.
Ich mein, wir hams ja hier im Forum gehabt - was barmt das Europäische Feuerkugelnetz rum, dasse die Filme für ihre 4000 oder 5000 Euro im Jahr ned zoin kann - (UK-Feuerkugelnetz in Aussieland, die kriegen 100.000$ für ihre 4 Statiönchen Unterhalt allein aus einem brtischen Grant) - mei da sollens halt zur EU gehn. Mehr EU geht ja nicht, viel mehr als Australien.
Usw.usf.ad lib.da cap. senza fine. Hamwer ja auch in der alltäglichen Praxis, auch hier zuland, daß öfters ausgerechnet die arrivierten institutionellen Metsammlung uns mit größter Selbstverstänlichkeit künden, ja fast schon mit mitleidigem Unterton, weil wirs nicht wüßten, da selbstredend und natürlich kein Gold da sei, selbst für die kleinsten Stückerl nicht,
und gleichzeitig andere Unis, auch in D und andere Sammlungen mit allergrößter Selbstverständlichkeit das guuute Zeigl nehmen.
Daher bitte nicht immer alles all zu Ernst nehmen.

Mettmann