Autor Thema: Mineralien aus Österreich  (Gelesen 85901 mal)

Peter5

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #285 am: August 26, 2012, 17:40:18 Nachmittag »
.. und nun wieder aus Österreich ..

Roter Gips (massiv) in graugrünem Tongestein (?) von Werfen, Pfarrwerfen, Salzburg .. Vorder- und Rückseite .. Größe der Stufe ist 8,5 cm x 4 cm.  :smile:

Peter5

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #286 am: August 26, 2012, 17:42:42 Nachmittag »
Pseudomorphose von Hemimorphit nach Prehnit - Handstufen-Größe (!) aus Werfen, Salzburg ..  :prostbier:

Opal

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #287 am: August 26, 2012, 19:28:37 Nachmittag »
Fesch!  :super:
Die Kraubather Mineralien habe ich nur wegen einer Kraubather Schulkollegin, die seit Jahren für eine italienische Firma in Madrras arbeitet und manchmal damit einen heimalichen Mailanhang bekommt, weil sie von Indien weg die Maturatreffen organisiert.... :laughing:

Mich hat mein roter Gips nur fasziniert gehabt, weil er aussah wie einst diese Kerzen, wo das Wachs heruntergeronnen ist und irgendwann den kompletten Kerzenständer mit dem fest gewordenen Wachsstrom überzog. Diese roten rinnenden Wachskeren sahen dann genau so aus und waren vor so 30 Jahren iZergegenstände. Das Wachs verblasste nach Jahren, wurde vom Staub schäbig, unreinigbar und - weggeworfen. Den roten "Gipsständer habe ich gut 15 Jahre ohne dass er sich verändert hat.  :laughing:

Einen Prehnit habe ich auch irgendwo in einer Vitrine stiefmütterlich umherstehen. Mal schauen, von wo der ist. Aber ich glaube fast aus Indien...

Peter5

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #288 am: August 26, 2012, 21:44:35 Nachmittag »
Hallo Sylvie,

danke.  :smile: Auch eine interessante Begleitgeschichte zum roten Gips!  :super:

Gruß Peter  :winke:

Opal

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Mineralien aus Österreich - Silbererz aus Rabenstein bei Frohnleiten
« Antwort #289 am: August 28, 2012, 00:36:21 Vormittag »
Gerne geschehen, Peter!  :laughing: Bei mir als Hobbysammlerin hat eben jedes Mineral seine persönliche Geschichte, warum ich es habe....

Mein Opa war Jahrgang 1900 und damals ging er als junger Mann an den langen Wintertagen mangels anderer anfallender Arbeit in das Silbererzbergwerk Rabensein arbeiten. Weltwirtschaftskrise war auch, der Erste Weltkrieg vorbei, der Zweite sollte bald folgen....

Im Murtal beginnt bei Bruck/Mur ein Silberflöß, erstreckt sich neben der Mur gut 20 km südlich bis Deutschfeistritz, um von dort westwärts bis nach Übelbach zu gelangen. Der Flöß ist also so 40 km lang.

Südlich von Frohnleiten liegt der Ort Adriach mit der sich stolz direkt neben der Mur auf einem Felsen drohnenden Burg Rabenstein. Neben dieser Burg ist der längst eingestürzte Silbererzstollen. Blei ist auch dabei und Ópa erzählte mir, dass im Stollensystem zwischendurch manchmal auch etwas Gold aufgetaucht war. Grund genug, dass sich ein dortiger äußerst schweigsamer Bauer einen 20 m langen Stollen in der Hoffnung auf Gold schlug. Ob er von einer vielleicht quer verlaufenden Ader fündig wurde, darum ranken sich nur Legenden.
Sicher ist nur, dass die Bergleute damals bei der Sprengung für das Murkraftwerk Deutschfeistritz höllisch aufpassen mussten, dass es nicht zu Explosionen oder Wassereinbrüchen mit den den gleich dort im Berg verlaufenden Silbererzflöß kam oder sie das eingestürzte Stollensysem berührten.

Ich zeige euch jetzt dieses Rabensteiner Silbererz, das ziemlich sicher auch Blei enthält. Es stammt noch von meinem Opa von seiner damaligen Winterarbeit als Bergmann und ist daher so 80 Jahre am Tageslicht.

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/grazumgebung/frohnleiten/2543196/tagen-alten-mauern-burg-rabenstein-seminarschloss.story

Plagioklas

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #290 am: August 28, 2012, 01:18:15 Vormittag »
Zitat
Ich zeige euch jetzt dieses Rabensteiner Silbererz, das ziemlich sicher auch Blei enthält. Es stammt noch von meinem Opa von seiner damaligen Winterarbeit als Bergmann und ist daher so 80 Jahre am Tageslicht.

Das sind tolle Stücke. Die enthalten aber definitiv Blei. Hier ist das Silber fein in Galenit verteilt. Wobei bestimmte Galenite sogar recht viel Silber aufnehmen konnten (1%, was 10 Gramm Silber pro Kilo Galenit entpricht, eine sehr beachtliche Menge!). Daher ist die Bezeichnung Silbererz gängig und legitim. Ich selbst habe auch solches Silbererz (Galenit) aus Freiberg (Auch entsprechend als Silbererz deklariert). In jedem Fall tolle Stücke, deren Geschichte auch unbedingt auf den Zettel gehört.

Peter5

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Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #291 am: August 28, 2012, 06:26:47 Vormittag »
Hallo Sylvie,

auch eine sehr interessante Geschichte.  :smile:

Ja, ich wollte auch gerade etwas Ähnliches dazu schreiben, wie Plagioklas.  :smile:

Gruß Peter


Opal

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #292 am: August 28, 2012, 11:02:40 Vormittag »
Danke Plagioklas!  :super:

Opa ist 40 Jahre tot und gut 20 Jahre hatte ich diese Andenken vor dem Wegwerfen als wertloser "Steinekram" verteidigt.... :laughing:

An diesem Silbererzflöß wurde später dann im Übelbachtal im Arzwaldgaben ein inzwischen längst eingestürzter Abbaustollen gegraben und jetzt in der Weltwirtschaftskrise mit dem stark steigenden Gold- und leicht seigendem Silberpreis wurde sogar eine Wiedererschließung vom Silbererzabbau rentabilitätsmäßig in Erwägung gezogen.

Mein Mineralienfreund hat noch etwas Kristallines (Quarz?, Galenit?, Dolomit?) aus diesem Arzwldgrabenstollen und war überzeugt, er hätte es mir längst gegeben. Wir fanden in meinen Vitrinen nchts und er findet in seinen Vitrinen auch nichts. Wie verschluckt oder wir sind beide zu "blind" um es zu realisieren.....wenn das Mineral dann urplötzlich auftauchen sollte, zeige ich es euch.  :laughing:
« Letzte Änderung: August 28, 2012, 11:19:57 Vormittag von Opal »

Opal

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Re: Mineralien aus Österreich - Epidot von der Knappenwand
« Antwort #293 am: September 02, 2012, 12:43:43 Nachmittag »
Wieder mal ein typischer Epidot von der Knappenwand nahe Zell am See im Salzburger Land.


Der Fotoapparat ist beim Knipsen leider unglücklich in die Tiefe abgerutscht und daher ist die linke hintere Epidotstange am Foto ordentlich abgeschnitten. Sieht normal aus wie zwei lange Indianerfedern aus Epidot.  :laughing:


Hyssolith ist als Begleitmineral auch sichtbar und bitte, bitte ein Fall von Erklärung von unseren Mineralienexperten.


Die Stufe hat so 6x7 cm Grundfläche und ist so 10-12 cm hoch.

Peter5

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #294 am: September 02, 2012, 17:01:59 Nachmittag »
Hallo Sylvie,

ja, Fasern sind der Byssolith .. man kann auch Amiant sagen .. aber nicht Hyssolith.  :smile:

Gruß Peter  :smile:

Opal

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #295 am: September 02, 2012, 23:36:05 Nachmittag »
Ääääh, hmmm, - möglicherweise hatte ich mich auch beim Dateianlegen verlesen oder vertippt und aus dem B wurde ein H......

Danke Peter!  :super:

Opal

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #296 am: September 05, 2012, 17:04:36 Nachmittag »
Das ist Muschelkalk aus der Retznei nahe Leibnitz in der Steiermark vom entlang der Mur führenden Muschelkalk-Geschiebe. Nein, ihr seht ihn nicht, denn er ist völlig mit Calcit überwachsen.... :laughing:

Opal

  • Gast
Mineralien aus Österreich - Elisaethstollen in Deutschfeistritz / Steiermark
« Antwort #297 am: September 10, 2012, 12:51:14 Nachmittag »
Vor der Sommerpause verkündigte ich im Mineraliensammlerverein, dass ich vor allem an Mineralien des Grazer Berglandes nördlich von Graz interessiert bin weil dort meine Wurzeln liegen.
Am Samstag war der Mineraliensammlertag und ein Sammlerkollege überreichte mir eine kleine Steige voll  solcher Mineralien.
Ich war schon verwundert, dass ich den "oberen und unteren Elisabethstollen" nicht geographisch exakt zuordnen konnte, kenne ich dort doch jede Höhle, jeden Felsen. Der Obmann unseres Vereins half mir weiter, dass dies die Stollen gleich beim Kraftwerk Deutschfeistritz seien, weil das Kraftwerk gleich zum alten Bergwerk gebaut wurde, dass vor über 100 Jahren eingestürzt war, danach stillgelegt wurde und teilweise die Stollen für den Wasseraufstaubereich benützt werden. Der Silbererzflöß von Frohnleiten kommend führt hier direkt vorbei, bevor er nach Westen abbiegt.

Das Haus dort, das ich aus der Kindheit als "Wanzenburg" kenne, weil es dort tagsüber vor Feuerwanzen und nachts vor Bettwanzen wimmelte, was das alte Knappenhaus und auch oben an das Gewerkenhaus wußte ich noch. Als ich sechs Jahre war, war ich noch bei der Sprengung des riesen Schlotes dabei, wußte nur nichts von dem einstigen dortigen Silbererzbergwerk.De Eingänge an beiden im Straßenniveau steil nach unten verlaufenden Stollen kannte ich, wo nach ein paar Metern wegen des Wassers und der niedriger werdenen Decke der Zugang vorbei ist.

Jetzt haben wir im Verein einen risikofreudigen, kecken, waaghalsigen jungen Höhlentaucher, der diese eingestürzen und teilweise unter Wasser stehenden Stollen und Schächte absucht. Er ließ die dort gefundenen Mineralien beim Obmann als einstigen Mineralogen des Landesmuseums bestimmen und ich bekam sie nun.. :laughing:

Opal

  • Gast
Mineralien aus Österreich - Elisaethstollen in Deutschfeistriz
« Antwort #298 am: September 10, 2012, 13:46:13 Nachmittag »
....

Das Silbererz ist identisch mit dem vorher schon geposteten aus dem einstigen Bergwerk in Rabenstein bei Frohnleiten, da es der gleiche Flöß ist.


PS: Die Mineralien haben gut Handstufengröße

Besonders würde es mich natürlich freuen, wenn mir unsere Experten bitte Näheres zu diesen Stücken sagen könnten und würden...
Den Bleiglanzanteil habe ich (hoffentlich) erkannt und dieser Greenockit soll angeblich giftig sein.... :laughing:
« Letzte Änderung: September 10, 2012, 14:17:43 Nachmittag von Opal »

Peter5

  • Gast
Re: Mineralien aus Österreich
« Antwort #299 am: September 10, 2012, 17:15:06 Nachmittag »
Greenockit (Cadmium-Sulfid) ist in der Regel gelb und wird in der Regel auch öfters auf Sphalerit (Zinkblende)-Stufen gefunden und ist in der Tat sehr ungesund .. schon alleine wegen dem Cadmium.  :smile:

Gruß Peter

 

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