Autor Thema: Meteoritenfall in Braunschweig  (Gelesen 137134 mal)

Offline JFJ

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #90 am: April 30, 2013, 19:30:40 Nachmittag »
Im Meteor-Forum aktuell noch keine Meldung/Sichtung/Cam-Aufnahme dazu.....23.04.2013 gegen 2 Uhr!  :gruebel:

http://www.meteoros.de/php/viewforum.php?f=8

Webcam-Daten vom 23.04.2013 2 Uhr nicht mehr abrufbar (zur Bild-Doku/Beweis-Doku Meteoriten-Fall Braunschweig)!  :platt:

http://www.webcam-4insiders.com/de/Wetter-Braunschweig/7470-Braunschweig-Wetter.php

Wollte gerade schreiben: Die Aufnahme stammt bereits vom 14.04.2013 (3. von oben).
Peile ich erst jetzt, vom 23.04.2013 steht da gar nix.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil  :bid:

Grüße
Jörg
Ich mag Geschiebe, weil sie die entgegenkommendsten Gesteine sind.

Offline rbartoschewitz

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #91 am: April 30, 2013, 20:37:12 Nachmittag »
Vielen Dank für eure überwiegend positiven Kritiken zu meiner Meldung eines neuen deutschen Meteoritenfalles, von dem ich erst am Wochenende erfahren habe. Ich bin schon sehr überrascht, über welche Dinge ohne jegliche Hintergrundkenntnisse diskutiert wird! Wenn ich eine solche Meldung bringe, habe ich mit Sicherheit entsprechend recherchiert!

Um auf den mehrfach angeführten Königsbrück Meteoriten zurück zu kommen: er bleibt solange „Deutscher“ bis ihm die Staatszugehörigkeit aberkannt wird. Meine Untersuchungen an Königsbrück zeigen Verwitterungseigenschaften, die eher in ariden Gegenden auftreten und für Mitteleuropa schwieriger erklärbar sind. Aufgrund dieser Indizien kann ein Fundort Deutschland nicht eindeutig ausgeschlossen werden!

Bezüglich geografischer Fehlzuordnungen bei Meteoriten trifft den Klassifikateur absolut keine Schuld: In der Regel bekommt er die 20 g oder 20% Typmaterial und Klassifiziert nach Olivin- und Pyroxen-Zusammensetzung sowie Textur. Bezüglich aller Angaben zum Meteoriten muss er sich auf den  Probenlieferanten verlassen! Wenn er sich nicht darauf verlassen würde, müsste jeder Meteorit als „Nova XXXX“  publiziert werden bzw. der Probenlieferant eine einwandfreie offiziell bestätigte Doku zum Fundort und den anderen Daten mitliefern oder aber das NomCom beim Fall dabei gewesen sein! Es gibt übrigens nur ca. 10 Klassifikateure, die 90% aller Meteorite klassifizieren, sollten diese auch noch Recherchen bezüglich Herkunft, Gewicht etc. anstellen, könnt ihr euch sicherlich vorstellen, wie lang es dann bis zum Eintrag in den MetBul dauern wird.

Ich bekomme hunderte von meteoritenverdächtigen Proben jedes Jahr zur Untersuchung, glücklicherweise waren auch einige Meteorite dabei (Podgrodzie, Zaklodzie, Digor, Alaer, etc.). Die Angaben musste ich einfach glauben und keiner hat je im Forum die Echtheit des Fundortes in Frage gestellt! Nun hat sich eine deutsche Probe als Meteorit bestätigt – und wird sofort angezweifelt!

Zum Glück ist ja fast immer Verlass auf die Daten der Finder, leider gibt es aber inzwischen einige schwarze Schafe, die nur auf Kommerz aus sind, es soll sogar Fälle geben, dass Klassifikateure dazu gedrängt werden, einen Meteoriten einem selteneren Typ zuzuordnen und nicht für die „Klassifikation relevanten Daten“ zu ignorieren. Es ist immer von Vorteil, wenn der Klassifikateur den Probeneinreicher persönlich kennen lernt, um dann auf einer vertrauensvollen Basis gemeinsam zu „arbeiten“.

Warum der Eigentümer und Finder des Braunschweiger Meteoriten den Fundort und damit Namen und Adresse nicht der Öffentlichkeit preisgeben möchte, wurden von einigen bereits klar dargestellt. Dazu kommt noch, dass er kein Material verkaufen, sondern alles selbst behalten möchte – es ist schon etwas Besonderes, wenn einem ein Bruchstück aus dem Asteroidengürtel vor die Tür fällt! Ich habe den Finder als Ehrenmann kennengelernt und stehe zu meiner Zusage, den exakten Fundpunkt noch nicht Preis zu geben.

Die ganzen Umstände belegen zweifelsfrei, dass es sich bei dem Braunschweiger Meteoriten um einen authentischen Fall handelt! Warum sollten Meteorite auf der ganzen Erde fallen, nur nicht in Deutschland? – so stabil ist der Euro-Schutzschirm nicht!

Beste Grüsse,

Rainer

Offline Andyr

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #92 am: April 30, 2013, 20:49:44 Nachmittag »
bei solch vielen Beiträgen komm ich nicht mehr mit, das ist ja ein Dickicht wie im Dschungel.  :platt: Weiß auch gar nicht was ich davon halten soll.
Gibt es ein Meteor-Ortungssystem, das den Großraum Braunschweig abdeckt?
Momentan denke ich noch nicht daran Richtung Niedersachsen aufzubrechen. Es ist ja auch schon zielmich weit weg von mir.
Wenn es wahr ist, wäre es eine großartige Woche für Braunschweig. Erstens wegen des Meteoriten und zweitens weil sie in die erste Bundesliga aufgestiegen sind.

Offline Norbert

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #93 am: April 30, 2013, 22:48:00 Nachmittag »
Also ich finde schon sehr merkwürdig, dass es keine Augen- und Ohrenzeugen gibt; und das im Großraum Braunschweig. :nixweiss:

Gegen 2 Uhr Nachts oder 14 Uhr Nachmittags (was stimmt nun?)
Woher weiß man denn, dass der Stein "am 23.04.2013 gegen 2 Uhr mit lautem Knall" gefallen ist, der Hauseigentümer war doch gar nicht zuhause?!

Und warum informiert man die Presse nicht? Ein Meteoritenfall in Braunschweig wäre die Sensation, der erste deutsche Fall seit Neuschwanstein 2002.
Man muss ja nicht den genauen Fundort bekannt geben, hätte aber gute Möglichkeiten Augen- und Ohrenzeugen zu finden.

Sorry, ich will niemanden hier oder sonstwo zu nahe treten, aber die Sache scheint mir durch einen Fachmann inszeniert zu sein. Morgen kaufe ich mir auch einen schönen W:0er und lass ihn aus dem Fenster fallen (3. Stock) und rums haben wir einen neuen deutschen Fall und eine Wertsteigerung von mehreren Hundert Prozent. :einaugeblinzel:

Offline Murchison´s friend

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #94 am: April 30, 2013, 23:13:47 Nachmittag »
hallo Norbert,

bravo, dem ist nichts hinzuzufügen.

LG,
Michael
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Offline Norbert

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #95 am: April 30, 2013, 23:20:08 Nachmittag »
Nachtrag:

Man sehe sich doch nur mal diesen wunderschönen "Krater" an, wunderbar strahlenförmige Ejekta drumherum, wie bei einem großen Impaktkrater.  :bid:
Das macht nur ein Fachmann so präzise... und was ist das denn für ein feiner Staub? Meteoritenstaub? Sind L-6 Chondrite denn so mehlig-bröselig oder ist es Staub von einer Steinsäge?  :baetsch:

Plagioklas

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #96 am: April 30, 2013, 23:26:07 Nachmittag »
Geräusche treten bei weitem nicht bei jedem Fall auf. Und eine Feuerkugel in Braunschweig muss nicht zwangsweise von ausreichend Menschen gesehen worden sein. Von den Zeugen würde sich dann auch nur ein Bruchteil in den Foren usw. äußern. Zudem waren in letzter Zeit regelmäßig solide Wolkendecken über Deutschland.

Der Meteorit ist dermaßen zerschlagen, dass man eine Täuschung ausschließen kann. Wer schon mal Gesteine per Wurftechnik (mangels Hammer) zerlegen musste, weiß, wie schwer das ist. Eine solche Zerpulverung mit Streufigur bekommt man nur dann hin, wenn das Gestein aus einer Kanone geschossen wird. Der 20 Stock reicht bei weitem nicht aus um den Stein auf solch eine Wucht zu bringen.

Und mal ehrlich. Ein perfekter W0 Meteorit, der so dermaßen in Brösel zerscheppert wurde. Wer ist so dämlich, das mit so einem teuren Exemplar dieser Größe und diesen Wertes zu tun? Und wenn der gefälscht ist, warum will der Besitzer den dann auch noch behalten und anonym bleiben anstatt in den Medien die Werbetrommel zu rühren und gleich die ersten Proben profitabel zu verkaufen (so lange der noch echt ist)?

Ich für meinen Teil bin mir absolut 100% sicher, dass der Stein echt ist.

Offline speul

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #97 am: April 30, 2013, 23:28:05 Nachmittag »
Nachtrag:

Man sehe sich doch nur mal diesen wunderschönen "Krater" an, wunderbar strahlenförmige Ejekta drumherum, wie bei einem großen Impaktkrater.  :bid:
Das macht nur ein Fachmann so präzise... und was ist das denn für ein feiner Staub? Meteoritenstaub? Sind L-6 Chondrite denn so mehlig-bröselig oder ist es Staub von einer Steinsäge?  :baetsch:

 :bid: :bid: :bid:
ich bin dann erstmal raus
Viel Spaß noch
speul
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Offline Murchison´s friend

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #98 am: April 30, 2013, 23:30:03 Nachmittag »
mir stellen sich schon folgende Fragen :

1. der "Fall" war am 23.04.2013 gegen 2 Uhr -
    ich glaube, dass weltweit niemand eine Woche mit der Bekanntgabe
    wartet.
2. wieso weiß man so schnell, dass es ein L6 Chondrit ist ?
3. ich kenne den Herrn Rainer absolut nicht, aber warum darf man ihn
    nicht anrufen ?
4. "Also auf ins Gelände" - in welches, wenn doch der Einschlag nicht
    bekanntgegeben werden darf !!!???
5. was ist das für ein Häufchen Mitte des 2. Bildes ?
6. die Pflasterung kann auch schon vor dem Meteoriteneinschlag
    kaputt gewesen sein.
7. schade dass das größere Stück nicht auf dem Pflaster zu sehen ist !

Fragen über Fragen !

Ich hoffe sehr, dass es wirklich ein neuer deutscher Meteorit ist !

Michael
Murchison`s friend ist für alles Neue offen - besonders um Meteorite zu finden !

Plagioklas

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #99 am: April 30, 2013, 23:35:00 Nachmittag »
Zitat
1. der "Fall" war am 23.04.2013 gegen 2 Uhr -
    ich glaube, dass weltweit niemand eine Woche mit der Bekanntgabe
    wartet.

Sicher?

Zitat
2. wieso weiß man so schnell, dass es ein L6 Chondrit ist ?
3. ich kenne den Herrn Rainer absolut nicht, aber warum darf man ihn
    nicht anrufen ?

Er ist ein gut bekannter Experte und ahnt die Klasse bei vielen Exemplaren sicher schon vom Ansehen (kann ich übrigens auch, daher weiß ich das). Warum du nicht anrufen kannst sagt er doch. Er ist nicht da. E-Mails sind für Planungen komfortabler.
Zitat
4. "Also auf ins Gelände" - in welches, wenn doch der Einschlag nicht
    bekanntgegeben werden darf !!!???

Braunschweig. Die Größe von Streufeldern sollte doch so langsam auch bei dir geläufig sein.
Zitat
5. was ist das für ein Häufchen Mitte des 2. Bildes ?

Die Hauptmasse

Zitat
6. die Pflasterung kann auch schon vor dem Meteoriteneinschlag
    kaputt gewesen sein.

Wohl eher nicht.

Zitat
7. schade dass das größere Stück nicht auf dem Pflaster zu sehen ist !

Das Häufchen ist das Stück.

Offline Murchison´s friend

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #100 am: April 30, 2013, 23:42:14 Nachmittag »
danke Plagioklas,

Du bist sehr nett !!!

4. "Also auf ins Gelände" - in welches, wenn doch der Einschlag nicht
    bekanntgegeben werden darf !!!???

"Bielefeld. Die Größe von Streufeldern sollte doch so langsam auch bei dir geläufig sein".

Ich bin nicht so schnell von Begriff wie Du.

Wenn das Häufchen die Hauptmasse ist, dann liegt sie auf der Schmelzkruste - und die ist doch sehr unbeschädigt - das begreife sogar ich, lieber Plagioklas !!!

LG,
Michael
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Plagioklas

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #101 am: Mai 01, 2013, 00:06:58 Vormittag »
Das Muster der Zerlegung des Steines entspricht dem, was bei einer Abbremsung einer schnellen Bewegung zu erwarten ist, Die Vorderseite des Steines wurde schnell gebremst und kam vor der Rückseite des Steines zur Ruhe. Die Rückseite drückte nach und zersplitterte in Staub und Einzelteile. Der Meteorit zerplatzte von innen herraus. Deshalb iost die Kruste weniger beschädigt als das Innere.

Offline Murchison´s friend

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #102 am: Mai 01, 2013, 00:08:39 Vormittag »
hi Plagioklas,

ok, ich lerne gerne von Dir bzw. von Euch !

Michael

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Offline Hungriger Wolf

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #103 am: Mai 01, 2013, 00:13:51 Vormittag »
Braunschweig:

Das Stadtgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 192 km², umschlossen von einer Stadtgrenze mit einer Länge von 98 km. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 19,1 km und die West-Ost-Ausdehnung 15,7 km.

Grüsse
Achim

Plagioklas

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Re: Meteoritenfall in Braunschweig
« Antwort #104 am: Mai 01, 2013, 00:16:08 Vormittag »
Hier der Aufschlag noch mal als Skizze.

 

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