Hallo ihr Suchwilligen,
an meiner Analyse von Anfang Juni (siehe weiter oben) hat sich erfreulich wenig verändert. Das nachfolgende Interview mit dem Augen- und Ohrenzeugen in Ahlum hat zwei wesentliche Punkte gefestigt:
1. Es hat eine Fragmentierung gegeben, d.h. irgendwo liegt noch etwas,
2. Die Anflugrichtung ist richtig interpretiert, d.h. mein vermutetes Streufeld sollte passen.
Innerhalb des Streufeldes dürften sich die Massen etwas entlang der Zentrallinie verschieben, soll heißen, wo anfänglich 100g eingetragen waren, könnten eher etwa 300g liegen. Grund ist, daß sowohl die Rechnung als auch die Rekonstruktion des zerschmetterten Meteoriten auf einen orientierten Flug mit sehr niedrigem Luftwiderstandswert hindeuten; und am Fundort war ja das Streufeld verankert. Damit kommt das Dörfchen Salzdahlum mittig im Verdachtsgebiet zu liegen.
Bei unserer ad hoc-Suche Anfang Juni nach der langen Regenperiode haben wir entsprechend auch schon Flächen südöstlich des Orts einbezogen, z.T. mit Bernd und Peter. Damals waren die wenigen Rüben- und Maisfelder ideal begehbar; in der Karte unten sind sie hervorgehoben (grün: abgesucht, gelb: nicht abgesucht). Ein paar kleine Wiesen und ein Wäldchen kamen noch dazu. Außerdem haben Rainer, Bernd und Peter noch etliche der wenigen Wege und Feldstraßen abgesucht. 90% waren aber Getreide- und Rapsfelder und schon hoch bewachsen; diese werden jetzt durch die Ernte wieder begehbar und kommen für die Nachsuche in Frage.
Wer suchen will, muss sich im Klaren sein, dass der Erwartungswert bei vielleicht 100g/qkm liegt, und dass Stoppelfelder ermüdend sind. Dem steht gegenüber, daß ein intakter Meteorit aus dem ersten deutschen Fall seit elf Jahren gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Ich wäre wahrscheinlich schon dort, wenn ich nicht aus Zeitgründen passen müßte. Über einen Fund einer entschlossenen Suchtruppe würde ich mich aber maßlos freuen.

Ich denke, Rainer und Bernd wären die Richtigen, um die Verhältnisse vor Ort zu aktualisieren und eventuelle Aktionen etwas zu koordinieren.
Den Bürgermeister von Salzdahlum, Herrn Ralf Achilles, hatten wir übrigens seinerzeit angesprochen und im Nachgang mit Informationsmaterial versorgt. Er wollte seine Bürger informieren und vor Allem auch die Bauern ansprechen. Bei der Nachsuche kann man sich vielleicht darauf beziehen, falls mißtrauische Fragen gestellt werden.
Wer immer die Gelegenheit hat und nutzt, dem drücke ich alle verfügbaren Daumen.

Karl