Leider sind meine beiden NWA 6855-er noch nicht eingetroffen, sodaß ich sie zumindest visuell noch nicht mit NWA 788 vergleichen kann ...
Guten Abend Miteinander,
Heute kamen endlich nach 14 Tagen meine beiden Scheibchen von Gary Fujiharas 
NWA 6855 (
L5; 
S5; 
W2) an. Beide Scheibchen haben sowohl 
reichlich FeNi-Metall als auch 
Troilitbereiche und die Ränder der Chondren sind, wie zu erwarten, nicht mehr scharf gegenüber der Matrix abgegrenzt. Deutlich zu sehen: 
schockgeschwärzte Bereiche, die durch 
Schockschmelzbrücken und 
Schmelzadern miteinander verbunden sind.
Mit NWA 6855 direkt vor Augen, halte ich es immer noch für möglich, daß NWA 6855 (L5; S5; W2) mit 
NWA 788 (
L6; 
S4; 
W2) gepaired sein könnte. Alledrings scheint NWA 6855 etwas frischer zu sein, was die Kruste anbelangt.
Eventuell habe ich in meinem 3.15 gr Scheibchen einen 
Ringwoodite Kristall entdeckt. Zweierlei ermuntert mich zu der Vermutung, es könnte sich um Ringwoodite, also die 
Hockdruckmodifikation von Olivin, handeln:
1) Lingemann
* schreibt: "this mineral occurs preferentially in melt veins and melt pockets of highly shocked L chondrites."
… 
und genau da fand ich diesen Kristall!2) Lingemann schreibt ferner: "The color of the ringwoodite aggregates ranges from purple to blue and colorless."
… 
der beobachtete Kristall ist bläulich-grün!Im allseits bekannten 
Tenham (L6; S6) wurde bereits 1969 
Ringwoodite und 
Majorite gefunden. Ringwoodite bildet sich in Chondriten vor allem dort, wo Material lokal aufgeschmolzen wird aufgrund von Schockwellen, die 50 GPa überschreiten.
* Lingemann C.M. et al. (1994) Ringwoodite in shocked chondrites (abs. Meteoritics 29, 491-492).
Bernd  
